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Jagon
Tr?ger




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?... so schwor also auch Dernbohm seinem F?rsten den Tardukai-Eid. Wei?t du was es damit auf sich hat?? Die Geschichte des Doktors hatte den Jungen so fasziniert, dass es einen Moment dauerte ehe Raziel ?berhaupt realisierte dass er angesprochen war. Zaghaft sch?ttelte er den Kopf, noch immer unter dem bewegenden Eindruck der Geschichte des dicken Dernbohm und des F?rsten Arcorius und ihrer t?dlichen Feindschaft vor dreihundert Jahren.
Doktor Leomar seufzte.
?Das Bauernvolk hat sich so viele unn?tze M?rchen und dumme Hirngespinste und unkeusche Reimereien aus alter Zeit bewahrt, aber von der gro?artigen Geschichte ihres Landes wissen sie soviel wie die Schweine die sie h?ten vom Fliegen wissen. Gro?er Sygael!? Der Doktor fuhr sich mit der Hand durchs sch?ttere Haar, ohne zu bemerken dass seine kalkwei?en H?nde helle Bahnen darin hinterlie?en. ?Also gut Junge, h?r mir zu ? und damit meine ich: H?r mir noch besser zu als sonst; ich wei? du bist sehr begierig zu lernen, und ich freue mich einen Sch?ler wie dich in diesem Dorf zu haben; aber jetzt h?r mir zu! Diese Erz?hlung ist wahr, sie ist wichtig, und du darfst sie niemals vergessen. Verstehst du mich??
Mit einer Mischung aus ?berraschung und so starker Neugier, dass jede verstreichende Sekunde ihm schier k?rperliche Pein bereitete, nickte der Junge heftig.
?Das ist gut, sehr gut Raziel,? hob der Doktor schlie?lich an. ?Unsere Erz?hlung spielt zur Zeit der streitenden Grafschaften, also vor ?ber vierundzwanzig Jahrzehnten. Damals war das Reich noch nicht geeint, so wie heute, sondern es war in zahllose kleine, unabh?ngige Reiche zersplittert. Hier im Norden, dem Gebiet welches heute Gunthers Vandrien ist, gab es sieben Grafschaften, die von alten, sich befehdenden Familien gelenkt wurden. Der Konflikt zwischen ihnen schwelte ?ber viele Generationen hinweg, und niemand wusste damals ?berhaupt noch zu sagen, warum zum Beispiel die Vagoringer sich mit den Palistern ?berworfen hatten, oder die Familie der Ramadons mit dem Haus Skoggereg. Zu der Zeit, von der ich dir erz?hlen will, lebte ein junger Graf namens Aarion. Aarions Vater und Mutter waren fr?h gestorben, und so wurde er noch vor der Mannbarkeit zum Grafen des Hauses Wolfsmark. Doch Aarion hatte auch noch drei j?ngere Geschwister: zwei Br?der, Geruslav und Arnhorte, ehrenhaft und stark; sowie eine Schwester, Neraja, von Anmut wie von Gesinnung einer G?ttin ?hnlich. Obgleich Aarion zwar der Form nach der einzige Herrscher der Wolfsmark war, regierten sie sie dennoch gemeinsam; und unter der umsichtigen Herrschaft der Geschwister wurde die Wolfsmark bald zur zweitreichsten und m?chtigsten Grafschaft. Als Neraja ins heiratsf?hige Alter kam, hielt der Graf von Ramadon, der gr??te Nachbar der Wolfsmark, um ihre Hand an, die sie ihm ? mit dem Segen ihrer Br?der ? auch gerne gew?hrte. Das neue Band, das zwischen Ramadon und der Wolfsmark bestand, h?tte ein Garant f?r den Frieden in Vandrien werden sollen, und f?hrte doch zu einem grausigen Blutvergie?en... doch ich greife vor.?
Wie gebannt hing Raziel an den Lippen des alten Mannes, w?hrend seine inneren Augen, befl?gelt von seiner unb?ndigen Fantasie, Doktor Leomars Geschichte f?r ihn zum Leben erweckten.

?W?hrend Geruslav und Arnhorte ledig blieben, und auf ihre Art beide dem Wohlstand und der Gerechtigkeit in der Wolfsmark dienten, freite Aarion nur wenige Monde nach der Hochzeit seiner Schwester sein Weibe, eine Gemeine aus einem seiner D?rfer. Damals gab es noch keine Erbregelung, die es ihm verboten h?tte eine aus dem Volke zu freien, musst du wissen.? Der Doktor warf ihm einen sehr, sehr seltsamen Blick zu, in dem soetwas wie Bedauern mitschwang, ohne dass Raziel es jedoch bemerkt h?tte. ?Sie gebar ihm einen Sohn ? Shiion, der sp?ter der erste vandrische F?rst werden sollte... doch ich bin schon wieder zu weit. Als Aarions Haupthaar die ersten grauen Str?hnen zeitigte, starb Hostan, der Herr der Palister, ohne einen Erben zu hinterlassen. Auf dem Rat der Grafen wurde besprochen, was mit der herrenlosen Grafschaft zu tun sei. Ein jeder der F?rsten erhob Anspruch auf die L?ndereien, und so kam man ?berein, dass man ein Turnier veranstalten wolle, auf dass die G?tter selbst ausw?hlen sollten, welcher der sechs Grafen der neue Herr ?ber Palister werden und somit an Macht gewinnen sollte.

Das gro?e Turnier der sechs Streiter fand in Ramadon statt ? am Hofe von Aarions Schwester Neraja und ihres Gatten ? und Aarion war es auch, der all die anderen F?rsten besch?mte, indem er darauf verzichtete, einen seiner Getreuen zu seinem Streiter zu ernennen. Denn der Graf der Wolfsmark hatte seinem Weibe und seinem Sohn zu Hause versprochen, bei diesem Turniere selbst das Schwert zu f?hren, auf dass sie stolz auf ihn sein sollten. Vielleicht war es Hochmut der ihn antrieb, vielleicht Ehrgeiz oder das Verlangen nach Ruhm. Mag sein dass er auch einfach nur beweisen wollte, dass er w?rdig war. Auf jeden Fall trat Aarion selbst in der Turnei an; und tats?chlich schien der Gott des Krieges und der Ehre gefallen an ihm zu finden, denn der Wolfsm?rker gewann jeden Waffengang gegen seine meist viel kampferprobteren Gegner. So kam es, dass er zuletzt auch den ramadonischen Recken in den Staub zwang, und Aarion unter dem Jubel der Menge und seiner mitgereisten Br?der zum Sieger des Turnieres, und zum neuen Grafen ?ber die Wolfsmark und Palister ernannt wurde. Das Fest zu seinen Ehren war gewaltig, ebenso wie die Gastfreundschaft Nerajas und ihres Gatten. Die meiste Zeit jedoch verbrachte Aarion mit seinem Neffen; dem Sohn der holden Neraja und zuk?nftigen Herrn ?ber Ramadon.

Das Gl?ck schien ihm hell zuzul?cheln. Doch ich sage dir etwas, was du dir gut merken solltest Raziel: Dort, wo viel Licht hinscheint, verm?gen selbst die kleinsten Dinge, einen gewaltigen Schatten zu werfen... hast du verstanden??
Nein, Raziel hatte nicht verstanden was der alte Doktor meinte; dennoch nickte er brav, auf dass er bald mit dem Erz?hlen der Geschichte fortfahren m?ge. Leomar sah den Jungen einen Moment lang pr?fend an, zog dann zweifelnd eine wei?e Augenbraue hoch und fuhr mit seinen Ausf?hrungen fort.

?Das Turnier war also beendet, und der Tag von Aarions offizieller Ernennung r?ckte n?her. Der Graf konnte es kaum noch erwarten ? nicht der Ehrung willen, sondern weil er den tiefen und aufrichtigen Wunsch versp?rte, nach Hause zu Frau und Kind zur?ckzukehren, um von seinem Siege zu berichten. Und dennoch sollte er sie niemals wiedersehen.

Es begab sich in der Nacht vor der Ehrung, dass Aarion seinen Neffen bei der Hand nahm, und mit ihm einen Abendspaziergang auf den Zinnen des Schlosses machte. Dabei jedoch wurden sie ? wie man sich heute erz?hlt ? von bestochenen Wachsoldaten ?berfallen. Der junge Grafensohn wurde die Zinnen hinab in den Burghof gesto?en, w?hrend Aarion niedergeschlagen ward. Eilends waren der Herr und die Herrin zur Stelle, und noch w?hrend sie um ihren toten Sohn weinten, trug man ihnen Nachricht zu, der Onkel des Kindes habe es in einem Anfall gro?er Wut die Zinnen hinabgesto?en. Diese Verleumdung, aus dem Munde vieler Zeugen, lie? in Neraja wahrhaft f?rchterlichen Hass aufwallen, und sie befahl ihren Bruder in Ketten zu legen. Getroffen vom Gang der Ereignisse lie? Aarion es mit sich geschehen, wenngleich Geruslav und Arnhorte ihrer Schwester gut zuredeten. Doch das Herz der Gr?fin war versteinert aus Trauer um ihren Sohn. So kam es, dass drei Tage sp?ter, nach nur kurzer Verhandlung, in welcher Aarion unnachgiebig seine Unschuld beteuerte, der Richtblock auf ihn wartete.

In jenen Stunden, bevor das Henkersbeil dem Leben des gro?en Aarion ein Ende setzte, kamen Arnhorte und Geruslav ein letztes Mal zu ihm.
?Bruder?, sprach der starke Geruslav, ?sorge dich nicht, denn wir und alle anderen, welche wir mit dir angereist sind, werden nicht zulassen dass sie dein Leben nehmen.?
?Bruder?, sprach der listige Arnhorte, ?sorge dich nicht, denn wir haben einen Plan ersonnen um dich freizuk?mpfen, denn keiner von uns glaubt wahrhaftig dass du solch feigen Mord begangen hast.?
Aarion aber l?chelte sie traurig an und sagte zu ihnen: ?Recht habt ihr, unschuldig bin ich am Tod des Knaben. Und doch ist sein Blut an meinen H?nden...h?tte ich nicht den gro?en Ruhm begehrt, h?tte ich nicht die anderen Grafen besch?mt; all dies w?re nie passiert. Dies ist die gerechte Strafe f?r meinen Hochmut, darum verdiene ich was mir bevorsteht. Doch wollt ihr mir einen letzten Wunsch gew?hren??


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"Optimismus ist, bei Gewitter auf dem h?chsten Berg in einer Kupferr?stung zu stehen und ?Schei? G?tter!? zu rufen."

Feminismus ist nur dazu da, um h?ssliche Frauen in die Gesellschaft zu integrieren." (Charles Bukowski)

14.07.2002, 10:11 Jagon ist offline   Profil von Jagon Füge Jagon deiner Freunde-Liste hinzu Email an Jagon senden Füge Jagon in deine Contact-Liste ein
Jagon
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Da wurden die Br?der traurig, und sie eilten sich ihm zuzusagen. ?Wir werden tun was immer du w?nschst.?
?Ich w?nsche nur drei Dinge, sagte Aarion der Gro?e, zum Ersten dass ihr stets f?r mein Weib und meinen Sohn sorgen werdet, bis er alt genug ist meinen Platz einzunehmen. Zum Zweiten, dass ihr den Meinen berichtet, dass der Junge nicht durch meine Hand den Tod gefunden hat, sondern durch ?ble R?nkeschmiederei. Und zum Dritten ? darum bitt? ich euch im Namen unsrer Br?derschaft inst?ndig - dass ihr mich zu Hause in der Wolfsmark zur Ruh? bettet, auf dass ich aus Shanka-Pans Hallen ?ber die Meinen wachen kann.?
Bewegt von der Gr??e ihres Bruders brachen Geruslav und Arnhorte in Tr?nen der R?hrung aus, und bei ihrem Leben schworen sie, Aarions W?nsche zu befolgen. Noch in derselben Stunde wurde Arnhorte bei Neraja vorstellig, um ein letztes Mal f?r das Leben seines Bruders zu werben, oder doch zumindest einen Aufschub zu erfahren, doch die Gr?fin, trunken vor Hass und Verzweiflung, sandte ihn fort.

Als sie Aarion zum Richtblock f?hrten, hielt er den Kopf hoch erhoben; ein Gebet an den Hohen Herrn auf den Lippen, doch ohne ein Zeichen von Furcht. Seinen Weg s?umten f?nfzig Mann; das Gefolge mit dem er angereist war; darunter drei?ig der tapfersten Ritter der Wolfsmark. Viele von ihnen hatten die Hand am Schwerte, doch wenn der Graf an ihnen vor?berging l?chelte er nur beschwichtigend und sch?ttelte den Kopf. ?Diese Augen wollen nicht sehen, wie jemand das Schwert gegen Unsere Schwester erhebt.?
Als Neraja dem Henker das Zeichen gab, wandten Aarions M?nner sich bek?mmert ab. Nur Geruslav, der B?r, fand das Herz seines Bruders Tod mit anzusehen, und was er sah gr?mte ihn zutiefst.

Als Aarions Kopf blutbesprenkelt im Korb des Henkers lag, zog ein Gewitter auf, aus heiterem Himmel. Und man erz?hlt sich, dass Donnergrollen den Himmel erf?llte. Heute wird es als g?ttliches Zeichen anerkannt, dass der Gott des Krieges und der Ehre sein Augenmerk auf jenen, seinem Auge wohlgefallenden Menschen richtete, der dort sein Leben aushauchte. Die Leute aus Ramadon jedoch schrieen ?Hexerei, Hexerei! D?monenwerk!? Und so gab die Gr?fin Befehl, den Leichnahm des Grafen zu verbrennen. Da aber entsannen sich Geruslav und Arnhorte ihres Schwurs, dass ihr Bruder in heimischer Erde zur Ruhe gebettet werden sollte; und als Neraja wiederum nicht ihrem Bitten folgen wollte, da fuhren die Schwerter aus der Scheide, und mit ihnen f?nfzig weitere. Umringt von zehnmal mehr M?nnern, als sie selbst aufzubieten hatten, nahmen Aarions Gefolgsleute den Leichnahm ihres gefallenen Herrschers in die Mitte und verteidigten ihn knurrend; wie ein Hund der seinem toten Herrn nicht von der Seite weicht, und nicht zul?sst dass sich ein wildes Tiere an ihm vergeht.

?Des Kinderm?rders toter Leib soll verbrannt werden?, sprach die Gr?fin, ?auf dass von ihm kein Schaden mehr drohe.?
Arnhorte der Kluge aber trat vor, verneigte sich vor seiner Schwester und sagte: ?Hier stehen wir, eine halbe Hundertschaft unw?rdiger Diener eines gro?en Mannes. Viel hat er erduldet aus Liebe zu dir und deinem Sohn, an dessen Tod ihn keine Schuld trifft. Seinen Leichnam jedoch geben wir nicht der Sch?ndung Preis. ?Mena rech ekh Bennain ? tora dolmon ekh got deskos Tardukai!?, sprach er, denn der Gebildete sprach auch die alte Zunge Vandriens: ?Niemals werden wir weichen ? wir, die wir die Treuesten der Treuen sind!?

Da befahl die Gr?fin, all jene zu erschlagen die Aarion auch weiterhin die Treue halten wollten; allen die jedoch das Schloss friedlich verlie?en, wollte sie nichts zuleide tun. Da hie?en Arnhorte und Geruslav ihre Begleiter, das Schloss zu verlassen. ?Einzig unsere Aufgabe ist es, unseren Bruder zu ehren. Wir wissen dass ein jeder von euch ihm im Herzen treu ergeben ist ? doch sollt ihr nicht hier mit uns harren und sterben. Geht und berichtet zu Hause von den Dingen, die sich hier zutrugen.?

Und von den f?nfzig Gefolgsleuten verlie?en jene zwanzig, welche in ihrem Leben noch keinen Stahl im Kampfe gef?hrt hatten, mit gesenktem Haupte den Haufen um das Schloss zu verlassen. Von den drei?ig Rittern der Wolfsmark jedoch r?hrte nicht einer sich vom Flecken. ?Wir werden nicht verlassen die Seite unseres Herrn, sprachen die Ritter, denn in seinen Worten erhob der Herr Arnhorte uns zu den Treuesten der Treuen, Tardukai, und so wollen wir uns dieses Titels f?r w?rdig erweisen! Wir leben und wir sterben f?r unseren Herrn!?
Bei diesen Worten jubelten die Herzen der Wolfsm?rker, und auch jene die sich abgewandt hatten um zu fliehen h?rten die Worte der Ritter, und nicht einer unter ihnen setzte seinen Weg fort; nein, ohne Ausnahme wandten sie sich um und traten zu den tapferen Recken um den toten Aarion. Da trat Geruslav der B?r vor und rief seiner Schwester zu: ?Dreiundf?nfzig Wolfsm?rker Adlige, Ritter und Gemeine waren wir als wir anreisten ? als dreiundf?nfzig Wolfsm?rker Br?der werden wir diesen Ort wieder verlassen, oder gemeinsam den Bruder Tod hier umarmen!? Und ihnen allen jubelte das Herz ob der Treue und der M?nnlichkeit und der Bestimmtheit seiner Worte.

Neraja befahl den Ramadon-M?nnern, die Wolfsm?rker niederzuringen, doch nun schritt ihr Gatte ein und hie? seine M?nner, Aarions Gefolgschaft in Frieden ziehen zu lassen. ?Vielleicht haben wir unrecht gehandelt unter der Last der Trauer, denn ein Mann dem seine Gefolgsleute so sehr die Treue halten, kann kein Unmensch gewesen sein. Zieht in Frieden, Wolfsm?rker, und tragt euren Herrn mit euch wie es sein Wunsch war.?
Seine Gemahlin sprach von Stund an kein Wort mehr, und wenige Tage sp?ter st?rzte sie sich von den Zinnen des Schlosses, an eben jener Stelle an der ihr geliebter Sohn den Tod gefunden hatte. Die Wolfsm?rker aber nahmen Aarions Leichnam auf die Schultern und geleiteten ihn im Ehrenzug nach Hause.
Doch war damit Geruslavs und Arnhortes Schwur noch nicht zu Ende, denn von diesem Tage an k?mmerten sie sich um Weib und Sohn des Grafen, und mit ihrer Hilfe und durch der G?tter Segen ? und vielleicht auch durch das wachende Auge seines Vaters ? sollte Aarions Sohn Shiion der erste F?rst von Vandrien werden, denn ihm gelang es erstmals, die streitenden Grafschaften zu vereinen. Und so regiert Aarions Haus noch heute auf dem Thronberg, auch wenn die Tradition des Tardukai-Eides seit der Einigung von Galadon nicht mehr praktiziert wird.?

Als der alte Doktor mit seiner Erz?hlung geendet hatte sah er den Jungen erwartungsvoll an. ?Nun, Raziel, hast du aus dieser Geschichte etwas gelernt? Zum Beispiel von Neraja, dass blinder Hass und ziellose Rachsucht nur Ungl?ck bringen? Von Aarion und seinen Br?dern, dass wahre Gr??e nicht mit dem Schwert errungen wird??
Der Junge ?berlegte eine Weile was er erwidern sollte. Dann hatte er schlie?lich die richtige Worte gefunden.
?Ich habe von Nerajas Versagen gelernt?, sagte Raziel bestimmt, ?dass man sich nie um seine Rache bringen lassen darf, egal wer oder was einem im Wege steht!?

Doktor Leomar wurde bleich, schluckte schwer und zeigte einen entt?uschten Gesichtsausdruck. Dann versuchte er ein L?cheln, doch es wollte ihm nicht so recht gelingen. ?Ja, Raziel, vielleicht kann man auch diese Lehre daraus ziehen... vielleicht auch diese Lehre...?


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"Optimismus ist, bei Gewitter auf dem h?chsten Berg in einer Kupferr?stung zu stehen und ?Schei? G?tter!? zu rufen."

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14.07.2002, 10:12 Jagon ist offline   Profil von Jagon Füge Jagon deiner Freunde-Liste hinzu Email an Jagon senden Füge Jagon in deine Contact-Liste ein
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