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Jagon
Tr?ger




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SYLEETH
Schnell fand Syleeth ihren Weg zur?ck zu der bauf?lligen H?tte, die sich an eine Seitenwand der Garnison schmiegte. Nachdenklich blieb sie vor dem unregelm??igen Loch stehen, das einmal eine h?lzerne T?r gewesen war.
>>Wie's den beiden wohl jetzt geht? Sicher nicht viel besser als Jagon in der H?tte..."
An vielen Stellen war das Dach eingest?rzt, so da? die Oberkanten der Ziegelmauern teilweise frei lagen und somit eine gute Auftrittsfl?che bildeten. Schnell kletterte die Elfe hinauf und begutachtete nochmals die steilen Mauern des Kastells. In m?hevoller Arbeit mu?ten sie gegl?ttet worden sein, denn keine Ritze oder Fuge konnte sie entdecken, aber damit hatte sie auch nicht gerechnet gehabt. W?hrend Syleeth das Seil und den Widerhaken entrollte bemerkte sie, da? das Dach v?llig mit Moos ?berwuchert war und als der Mond neuerlich zwischen den Wolken hervorlugte kannte sie auch kleine rote K?gelchen auf diesem erkennen. Ein Schmunzeln huschte ?ber ihr Gesicht und sogleich begann sie diejenigen K?gelchen, die in ihrer unmittelbaren Reichweite waren vorsichtig zu pfl?cken.
>>Ihr werdet mir noch sehr hilfreich sein!<< dachte sie bei sich und mu?te schon wieder schmunzeln. Noch vorsichtiger als sie sie gepfl?ckt hatte verstaute sie nun die Kugeln in ihrer Tasche.
Geschickt warf sie das Seil ?ber die Mauer zog daran bis sich er Widerhaken verfing und kletterte flink hinterher. Kurz vor der oberen Kante hielt sie inne und lauschte in die Stille ob sich etwas oben bewegte. Im selben Moment als der Mond wieder hinter einer Wolke verschwand schwang sie sich ?ber die Br?stung. Im Hof unter ihr konnte sie 2 patrouillierende Wachen sehen, allerdings niemanden in ihrer N?he. Sie beeilte sich ?ber eine der gewundenen Treppen hinunter auf den Boden zu kommen, da sie dort von den Schatten der Mauern und der Geb?ude besser Schutz finden w?rde. Kein Laut war bei ihren Bewegungen zu h?ren und durch die dunkle Kleidung wirkte sie selbst fast wie ein Schatten.

In er Mitte des Hofes war eine gro?e Grube verschlossen mit einem schweren Gitter. Erstaunt fragte sie sich, was sich wohl darin befinden mochte, vor allem weil die beiden Wachen wegen dieser in dem Hof stationiert worden zu sein schienen. Doch ohne eine offene Konfrontation w?re sie an den beiden nicht vorbei gekommen, um zu sehen was so wichtiges da drinnen war.

Mit den dunklen Schatten der Mauern fast verschmelzend schlich sie an diesen weiter. Sie wollte das verh?ltnism??ig kleine Haus an der gegen?berliegenden Seite erreichen. Nach den Beschreibungen von Kronus Mutter sollte es das Haus des Kommandanten sein und eine eigenen Zugang zu den Verlie?en unterhalb der Garnison haben. Syleeth hoffte auf diesem Wege an m?glichst wenig Wachen vorbei zu m?ssen.
Wann immer der helle Mond wieder hinter einer Wolke hervorkam, blieb sie stehen und wartete, bis sein Licht hinter der n?chsten wieder verschwand. Sie wollte um jeden Preis verhindern, da? die Ritter im Hof sie entdeckten. Pl?tzlich h?rte sie ein leises Klicken hinter sich, gefolgt von einem schabenden Ger?usch, das unangenehm in ihren Ohren klang. W?hrend die Elfe noch versuchte herauszufinden woher es genau kam, sp?rte sie einen warmen Luftzug. Erschrocken wollte sie sich umdrehen doch sie konnte nichts mehr erkennen. In ihrem Kopf explodierten bunte Farben, wohingegen die Welt um sie herum in tiefster Dunkelheit versank.


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"Optimismus ist, bei Gewitter auf dem h?chsten Berg in einer Kupferr?stung zu stehen und ?Schei? G?tter!? zu rufen."

Feminismus ist nur dazu da, um h?ssliche Frauen in die Gesellschaft zu integrieren." (Charles Bukowski)

14.07.2002, 10:06 Jagon ist offline   Profil von Jagon Füge Jagon deiner Freunde-Liste hinzu Email an Jagon senden Füge Jagon in deine Contact-Liste ein
Jagon
Tr?ger




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JAGON
W?hrend sie den jungen Paladin durch enge G?nge und Treppen nach unten f?hrten, ?berdachte Jagon noch einmal das was er eben geh?rt hatte. Der Schwarzmagier Baphoman -das einzige Wesen das Jagon jemals wirklich GEHASST hatte - stahl den Codex Necronomicon aus der verbotenen Halle des Ordens der Viereinigkeit, um mit Hilfe des Buches die verlorene Stadt Sho?kanam zu finden. Und um sich die Verfolger vom Halse zu halten hatte das Ungeheuer kurzerhand die Kontrolle ?ber ein Kastell der Ritter der Sieben Winde an sich gerissen ? das perfekte Versteck, wo ihn niemand je vermutet h?tte.
Jagon war sich noch nicht ganz sicher was sich hier wirklich abgespielt hatte, aber aus den ?u?erungen von Durgan hatte er entnommen dass Baphoman irgendwie einige der Ritter kontrollierte; w?hrend die verbliebenen Treuen irgendwo im Keller des Kastells gefangen waren.

Ein Sto? in den R?cken lie? ihn taumeln, doch der Paladin achtete kaum auf das gebr?llte ?Beweg dich!?. Seine Eskorte bestand nur aus drei M?nnern; und w?re er bewaffnet gewesen so h?tte Jagon vielleicht einen Fluchtversuch gewagt. Doch nun, ohne sein Schwert und mit auf dem R?cken zusammengebundenen H?nden, hatte er wenig Aussichten Widerstand zu ?berleben. Daher lie? er sich einfach nach unten f?hren, tief hinein in das Herz des Kastells.

Vor einer wuchtigen, eisenbeschlagenen T?r endete der Weg, und w?hrend der eine seiner Bewacher ?chzend die T?r aufzog, stie?en die anderen beiden den jungen Paladin hindurch. Krachend schloss sich der Durchgang, und Jagon fand sich in v?lliger Dunkelheit wieder, die nur von einigen schwachen Strahlen des Mondes von oben durchbrochen wurde..

?Bist du das, Bruder?? vernahm er eine Stimme irgendwo vor ihm, und erleichtert erkannte er Decados Stimme. ?Ja, ich bin es...?. Jagon h?rte ein pl?tscherndes Ger?usch, und erst jetzt bemerkte er dass er bis zu den Kn?cheln in schmutzigem Wasser und Unrat stand. Im selben Ma?e wie sich seine Augen an die Dunkelheit und das schwache Mondlicht gew?hnten ? Jagon vermutete dass ?ber ihnen das Gitter war, welches er zuvor auf dem Hauptplatz des Kastells erblickt hatte ? erkannte der junge Paladin auch die Einzelheiten des Raumes in dem er sich befand. Er war vielleicht zwanzig mal zwanzig Schritt breit; und, abgesehen von einigen Ketten an der Wand, v?llig leer.

Decado kam n?her an seinen Ordensbruder heran, und Jagon bemerkte dass sein ehemals rein wei?es Ordenshemd ?ber seiner Kettenr?stung nun v?llig verdreckt und unkenntlich war. Ausserdem war da noch... dieser Geruch!
Trotz der Ernsthaftigkeit der Situation konnte Jagon es sich nicht verkneifen zu sagen: ?Du stinkst!? Decado und Jagon sahen sich einen Moment lang ernsthaft in die Augen, dann tat Decado so als w?rde er an seiner Kleidung riechen und meinte: ?Da hast du recht.? Beide brachen in schallendes, befreiendes Gel?chter aus.

Kurze Zeit sp?ter war Jagon von seinen Fesseln befreit und rieb sich die schmerzenden Handgelenke. ?Was machen wir jetzt?? fragte er den an die Wand gelehnten Ordensbruder, doch Decado zuckte nur mit den Schultern.
?Ich wei? es nicht. Vermutlich k?nnen wir gar nichts tun?.
?Wir k?nnen doch nicht einfach nur hier rumsitzen! Wir sollten... wir sollten... ach, ich wei? auch nicht was wir sollten, aber IRGENDETWAS m?ssen wir doch unternehmen k?nnen, in Bellums Namen!?
Decado sch?ttelte leicht den Kopf. ?Wir k?nnen nur auf die G?tter vertrauen, Bruder?.

Unbefriedigt schlug Jagon mit der Faust gegen die Kerkerwand. Auf die G?tter zu vertrauen war sch?n und gut; es war sogar sein GLAUBE, aber er wusste auch dass die G?tter meist jenen beistanden, die sich selbst halfen. Frustriert schlug er ein weiteres Mal gegen die Wand, als Decado ihm bedeutete ruhig zu sein. ?H?rst du das??

Jagons erster Impuls war es, entnervt mit ?Nein!? zu antworten, doch dann vernahm auch er es: Ein schabendes, kratzendes Ger?usch drang von ? nein, AUS ? der gegen?berliegenden Wand. Gebannt sahen die beiden Paladine zu, wie ein St?ck der Wand sich zuerst bewegte und dann zur Seite schwang. Aus dem Durchgang, der nun sichtbar wurde, drang das flackerndes Licht einer Fackel, die von einer kaum zu erkennenden Gestalt getragen wurde...


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SYLEETH

Kalt und hart sp?rte sie den steinernen Boden unter sich. Rasende Schmerzen durchzuckten ihren Kopf. Ihre tastenden Finger fanden leicht die Stelle von der die Schmerzen ausgingen, die Haare mit getrocknetem Blut verklebt. M?hsam rang sie sich durch den Nebel der Schmerzen, um sich zu erinnern was passiert war. Langsam und anfangs noch verschwommen stiegen die Bilder vor ihrem geistigen Auge wieder auf: da waren die Moosknospen...die Wachen im Hof....ein leisen Klicken, gefolgt von einem schrillen Schaben....warme Luft. Abrupt richtete sie sich auf, sie wollte wissen wo sie sich befand und wer sie da niedergeschlagen hatte, doch ihr Wissensdurst wurde nur mit einem neuerlichen Peitschenschlag aus Schmerz entlohnt. Mit einem unterdr?ckten Schrei sank sie wieder zur?ck. W?hrend der Schmerz langsam wieder verebbte nahm sie eine sanfte Stimme war. "Ruhig, bleibt ruhig liegen. Ihr seid in Sicherheit bei uns!" In dem Halbdunkel das den Raum erf?llte war der, ihr weiterhin gut zuredende Sprecher nur schwer zu erkennen. "Hier nehmt einen Schluck, es wird Euch helfen..." Gierig trank sie die Fl?ssigkeit, in dem Glauben es w?re Wasser, doch hinterlie? es ein unangenehmes Brennen in ihrer Kehle. Instinktiv wollte sie es wieder ausspucken, aber der Sprecher hielt sie davon ab, als ob er ihre Reaktion erwartet h?tte. "Es ist ein Trank, der Euren Kopf wieder klar werden l??t...habt keine Angst!" Und tats?chlich ein wohlig warmes Gef?hl breitete sich von der Mitte ihres K?rpers aus und sp?lte dann die Schmerzen weg, als ob sie nie da gewesen w?ren. "Was ist das?" "Ein Hausrezept" erwiderte der Fremde schmunzelnd, doch wurde er schnell wieder ernst und sagte in einem fast betretenen Ton "Seht es als Wiedergutmachung f?r den Schlag..." Erstaunt wandte Syleeth sich ihm zu "Wo bin ich und wer seid ihr? Weshalb habt ihr mich niedergeschlagen, doch sicherlich nicht nur um mich wieder zusammen zu flicken." "Verzeiht, es geschah nicht mit Absicht. Ich werde Euch alles erkl?ren, aber wohl besser an einem angenehmeren Ort" seine Stimme hatte den freundlichen Ton von zuvor wiedererlangt. Sanft half er ihr auf, noch immer staunte die Elfe ?ber die Wirkung des Trankes. Kurz strich sie wieder ?ber die verkrustete Stelle an ihrem Kopf, nur um sicher zu gehen, da? sie sich die Wunde nicht eingebildet hatte. Der Raum war nur klein und schnell durchschritten, danach f?hrte sie der Fremde, einige enge gewundene G?nge entlang, bis sie eine gro?en Raum erreichten. Dieser war im Gegensatz zu den dunklen G?ngen hell erleuchtet und mit dicken alten Wandteppichen ausgeh?ngt. Auf der anderen Seite des Raumes sa?en 3 M?nner in an einem langen Tisch, zwischen ihnen ausgebreitet lagen mehrere Schriftrollen. In ihre Diskussion vertieft nahmen sie die Eintretenden gar nicht wahr. Syleeths F?hrer machte durch das Salutieren eines Soldaten auf sich aufmerksam. Sogleich wandten sich ihnen alle Kopf erstaunt zu. "Ah, Meron! Ist das unser neuer Gast?" der j?ngste der drei versammelten M?nner hatte gesprochen und kam nun mit schnellen Schritten auf die beiden zu. Freundlich begr??te er die Elfe und stellte sich als Kommandant der Garnison Tiefenbachs, Netrol Kortrim, vor. Nachdem er auch die ?brigen als seinen Stab vorgestellt hatte, entschuldigte er sich noch einmal bei der Elfe, wobei er sie gleichzeitig ebenfalls an den Tisch bat. Bevor Syleeth noch irgendwelche Fragen stellen konnte, um ihre offensichtliche Verwirrung ?ber das eben geh?rte zu kl?ren, erz?hlte ihr der Kommandant auch schon, da? ein Teil seiner Leute rebelliert h?tten und er sich mit einigen Treuen in den geheimen R?umen, die noch unter dem Keller lagen, verschanzt hatte. Er erkl?rte ihr auch, da? die gesamte Burg mit Geheimg?ngen durchzogen war und durch welche er und seine Getreuen die Rebellen einen nach dem anderen ?berw?ltigen wollten. Doch hatten sie offensichtlich bei ihrem ersten Versuch jemand falschen erwischt. Freundlich hatte er ihr das alles ausgef?hrt, doch dann straffte er seine Haltung und forderte mit befehlsgewohnter Stimme nun ihrerseits eine Erkl?rung. "Selten sieht man eine Eures Volkes auf Siebenwind und noch seltener innerhalb der Mauern eines Kastells der Ritter! Was sucht ihr hier, da? ihr Euch des Nachts so gut ausger?stet in meine Festung begebt?" Durchdringend musterte er sie. Noch immer sehr verwirrt ?ber das geh?rte zwang sie sich ruhig und ohne stocken zu antworten. "Mein Name ist Syleeth und ich bin auf der Suche nach meinen Freunde, zwei Paladine." Ein erstauntes Murren war von den beiden Offizieren hinter dem Kommandanten zu h?ren, mit einer knappen Geste brachte er sie zum Schweigen. Unschl?ssig was die Reaktion bedeuten sollte fuhr sie einfach fort "Es mu? Euch gewi? aufgefallen sein, da? heute Vormittag zwei Paladine gefangen genommen wurden, obwohl ihr euch mit den Euren im Untergrund befindet! Sie wurden von ihrem Orden ausgeschickt um ein von einem Schwarzmagier gestohlenes Buch wieder zu finden." Je mehr sie erz?hlt hatte, desto tiefer hatte sich ein senkrechte Falte in die Stirn Netrol Kortrims gegraben. "Wie hei?t dieses Buch?" "Den Codex Necronomicon" Syleeth hatte es nicht f?r m?glich gehalten, da? sich die Falte noch tiefer einfurchen k?nnte, doch genau dies tat sie. Allerdings h?tte sie gelogen, wenn die Reaktion des Kommandanten nicht einen Funken Hoffnung in ihr aufkeimen h?tte lassen. Ruckartig drehte er sich zu seinem Stab und befragte sie ?ber den Verbleib der beiden Gefangenen, deren Ankunft seinen Sp?hern nat?rlich nicht entgangen war. Erleichtert h?rte die Elfe, da? es den beiden gut ging. Wenig erfreut ?ber den Bericht gab er Meron den Befehl die beiden aus dem Loch zu befreien und sie ebenfalls zu ihm zu f?hren. Mit einem Zwinkern f?gte er noch hinzu, da? sicherlich genug Zeit f?r einen Umweg sei. Syleeth verstand diese Anspielung nicht freute sich aber ?ber die Erlaubnis den Soldaten begleiten zu d?rfen.

Gespannt hatte sie beobachtet wie Meron mehrere Mechanismen bet?tigte, vernahm erneut dieses Klicken gefolgt von dem schabenden Ger?usch. Sie erwartete schon nach der leicht modrigen Luft der G?nge wieder ihre Lungen mit guter frischer Luft erf?llen zu k?nnen, da ihr F?hrer ihr berichtet hatte, da? das "Loch" die Grube unter dem Fallgitter im Hof sei. Doch statt der erwarteten Reinheit wehte ihr nun der Gestank einer Kloake entgegen. Angewidert hielt sie sich schnell die Nase zu. Erst vorsichtig und mi?trauisch, dann jedoch schneller n?herten sich die Gestalten der beiden Paladine, ein freudiges L?cheln umspielte ihre Lippen. Syleeth war es angesichts der Umst?nde unter denen die beiden eingesperrt worden waren gar nicht fr?hlich zu mute. Mit zugehaltener Nase brachte sie nur ein "Ihr stinkt hervor!" hervor. Das mit einem schallenden Gel?chter der beiden quittiert wurde und die Elfe abermals verwirrte.


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Jagon
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JAGON
Durch die unerwartete Befreiung mit neuem Mut erf?llt folgten die beiden Paladine ihrem schweigsamen F?hrer und der Elfe - die im ?brigen darauf bestanden, hatte dass die beiden mindestens f?nf Schritte Abstand hielten. Jagon konnte es ihr nicht verdenken; schlie?lich war der Geruch des Kerkers ja f?r menschliche Nasen bereits eine Beleidigung; f?r den ?berlegenen Geruchssinn der Elfe musste er jedoch buchst?blich unertr?glich sein.

Wenig sp?ter erfuhr Syleeth auch, was der Kommandant des Kastells mit dem ?kleinen Umweg? gemeint hatte, als Meron an einer Wand hantierte die kurz darauf ebenfalls zur Seite schwang. In der kleinen Kammer auf der anderen Seite standen einige Waschsch?sseln und Zuber bereit, und mit sanfter Gewalt schob die Elfe die beiden Paladine hinein. Mit zugekniffener Nase brachte sie ein ?Wascht euch, bei den G?ttern!? hervor, ohne auf das Grinsen der beiden jungen M?nner zu achten.

W?hrend Jagon und Decado damit besch?ftigt waren ihre Haut und Kleidung zu reinigen hielten Syleeth und ihr F?hrer Wache an der T?r des kleinen Waschraumes. Bei dieser Gelegenheit erkundigte sich die Elfe bei Meron nach den Geheimg?ngen.

?Sie durchziehen das gesamte Kastell. Nur der jeweilige Kommandant wei? wo sich alle geheimen T?ren und G?nge befinden. Man kommt durch sie an fast jeden Punkt des Baus, und wie Ihr seht hat sich diese Voraussicht ausgezahlt.? Syleeth nickte verstehend, und wenig sp?ter setzte die kleine Gruppe ihren Weg fort. Decado und Jagon hatten es zwar nicht geschafft den Gestank v?llig abzuwaschen, doch zumindest war er nicht mehr gar so penetrant wie zuvor; und so hatte Syleeth die Gelegenheit den beiden Paladinen zu erz?hlen wie sie ins Kastell hineingelangt war. Wenig sp?ter erreichte die kleine Gruppe jenen Raum, in dem die Elfe zuvor auf Netrol Kortrim getroffen war.

Ohne Umschweife oder Begr??ung bedeutete der Kommandant den Dreien sich zu sezten. Dann lie? er sich von Jagon und Decado die Geschehnisse der letzten Stunden nochmals erz?hlen. Als Jagon den neuen ?Kommandanten? Durgan erw?hnte sah der Paladin wie Kortrims Augen zornig aufblitzten; und nachdem die beiden Paladine mit ihren Ausf?hrungen geendet hatten lehnte Kortrim sich auf seinem Stuhl zur?ck und zog die Stirn in Falten. ?Ihr meint also,? hob Kortrim an, ?dass dieser Schwarzmagier... Baphoman? Dass also dieser Baphoman verantwortlich ist f?r die Revolte unter meinen M?nnern? Nun, das w?rde einiges erkl?ren...? Kortrim machte eine Pause und massierte sich mit Zeige- und Mittelfinger die Schl?fen. ?Seht ihr, der Aufstand kam v?llig unerwartet und ohne Grund... vor knapp zwei Wochen tauchte dieser Durgan eines nachts hier auf und verk?ndete dass er das Kastell im Namen seines Meisters ?bernehmen w?rde. Ich hielt ihn f?r einen einfachen Verr?ckten und hie? meine M?nner ihn hinauszuwerfen, aber sie gehorchten mir nicht. Stattdessen war ich gezwungen mich mit einigen Getreuen hier unten zu verstecken.? W?tend schlug der junge Mann mit der Faust auf den Tisch, der bedrohlich ?chzte.

?Habt ihr nicht versucht nach drau?en zu kommen um Hilfe zu holen?? wollte die Elfe wissen, doch Kortrim sch?ttelte nur den Kopf. ?Drei von meinen M?nnern haben es versucht. Leider f?hrt keiner der Geheimg?nge nach draussen; dieses Risiko w?re einfach zu gro?. Meine Leute sind Durgans H?schern nicht entkommen...? Kortrim lie? den Satz unvollendet, aber alle Anwesenden konnten sich denken was mit den Dreien passiert war.

Decado war derjenige der das darauffolgende Schweigen beendete. ?Wieviele Leute stehen unter Durgans Kommando? Und wie viele folgen Euch??
?Wir sind nur noch zehn, und nichtmal alle von uns sind Soldaten oder Ritter, zwei von meinen Leuten waren die K?che des Kastells. ?ber die restlichen dreiundvierzig Mann gebietet Durgan... aber vielleicht war es ja der Wille der G?tter dass ihr drei zu uns gesto?en seid. Wir werden n?mlich einen verdammt guten Plan brauchen um diesen Durgan zu besiegen und das Kastell zur?ckzuerobern...?


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SYLEETH
Als der Kommandant die Geschichte der Elfe, die unter so fragw?rdigen Umst?nden zu ihnen gesto?en war, durch die Schilderungen der beiden Paladine best?tigt fand, entspannten sich seine harten Gesichtsz?ge f?r einen Moment wieder und freundlich begr??te er die Gef?hrten in seinem Exil. Doch nur kurz dauerte der Moment dieser entspannten und auch ein wenig freudigen Situation an, schnell kehrten Kortrims Gedanken wieder zum Ernst ihrer Lage zur?ck und neuerlich legte sich seine Stirn in Falten.
Die langen auf dem Tisch ausgebreiteten Schriftrollen, die Syleeth schon zuvor bemerkt hatte, stellten sich als detailliert gezeichnete Baupl?ne heraus. Verwirrend wirkte das Netz aus unterschiedlich starken Linien auf die Neuank?mmlinge. Deutlich erkennbar war, da? es Pl?ne von zahlreichen R?umen und G?ngen waren, aber zu welchem Geb?ude sie geh?rten war nicht ersichtlich. Nerol Kortrim, der die offensichtliche Verwirrung der Gef?hrten bemerkte erkl?rte schlie?lich:
"Um m?glichen Mi?brauch der Pl?ne zu verhindern wurden sie nicht beschriftet - offensichtlich zumindest", ein wissendes L?cheln huschte ?ber sein Gesicht. "Nat?rlich sind sie f?r denjenigen, der sie zu lesen vermag eindeutig markiert. Weiters bilden immer 3 Rollen zusammen eine Ebene des Kastells ab."
W?hrend er redete, legte er die Rollen so aneinander, wie sie zusammen geh?rten. Nun waren auch die Umrisse der Burg deutlich zu erkennen. Doch war damit die Verwirrung der Drei noch nicht vollst?ndig behoben, denn insgesamt lagen nun 9 Ebenen vor ihnen...das Kastell mu?te also weiter in die Erde hinein gebaut worden sein, als es von au?en ersichtlich hoch war!
"Sagt, werter Nerol, sind alle befestigten St?tzpunkte so angelegt?" fragte Syleeth mit einem leicht skeptischen Unterton.
"Dies bin ich nicht befugt Euch zu offenbaren..." lie? er sie kurzerhand abblitzen.
Bis zum Morgengrauen erkl?rten der Kommandant und sein Stab den beiden Paladinen und der Elfe viele Einzelheiten der Pl?ne und der Burg selbst - da? sie so viele ihrer Geheimnisse verrieten machte ihre mi?liche Lage nur all zu deutlich. Viele Pl?ne wurden in dieser Nacht geschmiedet und ebenso viele verworfen. Die drei Gef?hrten beteiligten sich viel an den teils heftigen Diskussionen, denn f?r sie war das Kastell ebenso zu einer Mausefalle geworden, wie f?r die Ritter.
Unterbrochen wurden sie erst, als einer der Soldaten Kortrims den Raum betrat und meldete, da? die K?che mit der Zubereitung des Fr?hst?cks fertig sein. Obwohl der E?saal nur klein war, konnten die versammelten Ritter ihn nicht einmal zur H?lfte f?llen.

"Ihr scheint ja eine vollst?ndige Burg noch unterhalb der eigentlichen zu haben!" bemerkte Decado anerkennend zum Komandanten dieser.
"Wir sind eben auf so ziemlich alles gefa?t...es gibt ein eigenes Bel?ftungssystem und Wasserversorgung, sowie...."
Mit einem verschmitzten L?cheln wurde er von Jagon unterbrochen: "Wie ihr sagtet `...auf so ziemlich alles gefa?t? - nur nicht auf Meuterei..."
Entsetzt und sichtlich verdutzt wirbelte Kortrim zu dem Paladin herum, doch als er dessen schelmisches L?cheln bemerkte, klopfte er diesem auf die Schulter. Begleitet von einem herzhaften Lachen, in das alle ?brigen alsbald einstimmten.

Karg war das Essen, haupts?chlich aus getrockneten Fr?chten und eingesalzenem Fisch bestehen, doch nicht minder schmackhaft. Neugierig wurden die 3 Gef?hrten das ganze Mahl hindurch von des Kommandanten Gefolgsm?nnern gemustert. Schnell hatte sich die Nachricht von ihrer Ankunft verbreitet, doch waren sie zu gut ausgebildet worden und diszipliniert, als da? sie die 3 mit ihren Fragen und Neugier best?rmt h?tten - aber dazu blieb ihnen ja noch genug Zeit.
Die Zeit eine L?sung zu finden dr?ngte, allerdings wu?te Nerol Kortrim nur zu gut, da? ein ersch?pfter Geist sie nicht schneller dahin f?hren w?rde. So lie? er seinen "G?ste" erst einmal eine, von seinen M?nnern, etwas abseits gelegene, Schlafst?tte zuweisen.


Durch eine schmale ?ffnung knapp unter der Decke des ger?umigen, wenngleich auch wenig gem?tlichen, Raumes den sich die Gef?hrten teilten. Es mu?te das Ende eines Bel?ftungsschachtes oder ?hnlichem sein, denn aus der ?ffnung drang ein matter, heller Strahl. Sehns?chtig verfolgten Syleeths Augen den Verlauf des Mondlichtes, da? sich durch die dicken Mauern den Weg zu ihr herunter gek?mpft hatte. "Was hast Du?" die Elfe war so in das Spiel der Staubk?rnchen in dem Lichtstrahl versunken, da? sie gar nicht bemerkte hatte, da? Jagon von seinem lager aufgestanden war. "Ich f?hle mich nicht wohl...beengt...so als wollten mich die Mauern erdr?cken..." antwortete sie traurig.


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JAGON
Gerne h?tte der junge Paladin etwas gesagt oder getan um die Freundin aufzumuntern, doch es lag nun mal in der Natur der Elfen dass sie sich in dicken Steinmauern, noch dazu Tief unter der Erde, unwohl f?hlten. Ungeschickt rappelte er sich auf und stemme sich hoch. Die ?Schlafst?tten? die Kortrim ihnen zugewiesen hatte waren wenig mehr als mit Stroh gef?llte S?cke, doch Luxus war ohnehin noch nie Jagons Sache gewesen. Aufgewachsen auf einem Bauernhof zwischen Schweinen und harter Feldarbeit blieb gar keine Zeit f?r das Verlangen nach weichen Daunenfedern und Seidenkissen.

Mit einem leichten ?chzen lie? er sich neben der Auelfe nieder, hob den Kopf und folgte ihrem Blick nach oben. Der Mond musste sich gerade genau ?ber ihnen befinden, denn der schmale Schacht f?hrte fast senkrecht hinauf und endete vermutlich auf einem der kleinen T?rme im Hinterhof des Kastells.
?Was hat es mit dieser Stadt... Sho?kanam... auf sich?? Obwohl sie sehr leise sprach, um den schlafenden Decado nicht zu wecken, klang die Stimme der Elfe klar und deutlich. Es dauerte einige Herzschl?ge lang ehe Jagon sich ihr zuwandte und langsam, jedes Wort abw?gend, erwiderte:
?Sho?kanam ist eine Legende... bei eurem Volk gibt es doch viele Geschichten und Lieder aus alter Zeit, oder?? Die Elfe nickte heftig. ?Mehr als ein Einzelner je auswendig lernen k?nnte!?

?Und Sho?kanam ist sozusagen eine Legende unter uns Paladinen...? ohne es zu merken verfiel Jagon in diesen leicht hochtrabenden, leicht begeisterten Tonfall der jedes Mal ein Leuchten in seine Augen zauberte, als er mit unge?bter Stimme die Geschichte von Sho?kanam vortrug:

?Meinen Orden, den Orden der Viereinigkeit gibt es erst seit einigen Jahrzehnten. Aber nat?rlich gab es schon vorher Paladine. Heute wei? keiner mehr woher die ersten von uns kamen, oder von welchem der vier G?tter sie als erste dessen Macht verliehen bekamen. Darum gibt es viele, sehr viele Legenden ?ber die Entstehung der ersten Paladine in Falandrien. Welche dieser zahllosen Erz?hlungen nun stimmt ist nicht bekannt; auf jeden Fall erz?hlt eine davon von einer Stadt die vor langer Zeit von einem D?monenheer belagert wurde. Die Stadt hie? Sho?knam, und sie hatte eine Garnison und ein Kloster. Als die Stadt kurz davor war, von den unheiligen Angreifern ?berrannt zu werden, hatte der Vorsteher des Klosters eine Vision: Man sagt, Bellum selbst sei ihm erschienen, und er habe den Abt und alle seine Br?der aufgerufen, zu den Waffen zu greifen und die Stadt und ihre hilflosen B?rger in seinem Namen zu verteidigen. So kam es, dass schlecht bewaffnete Klosterbr?der, ohne jede Erfahrung im Kampfe, Seite an Seite mit den regul?ren Truppen der Stadt Sho?kanam k?mpften und sie gegen eine gro?e ?bermacht grauenhafter Kreaturen verteidigte.

Wie gesagt, es ist nur eine Legende,? schloss Jagon seine Erz?hlung ab, doch eine ruhige Stimme aus dem hinteren Teil des Raumes entgegnete: ?Es ist mehr als eine Legende. Ich glaube fest daran dass die Geschichte von Sho?kanam wahr ist.? Jagon fuhr ?berrascht herum und sah dass Decado ebenfalls aufgewacht war und wohl den letzten Teil des Monologs seines Ordensbruders mitbekommen hatte. Syleeth wandte sich nicht um, vermutlich hatte sie mit ihren scharfen Ohren ohnehin Decados erwachen l?ngst bemerkt. Ihr Blick war noch immer auf das silberne Mondlicht gerichtet, und Jagon beschloss sie eine Weile allein zu lassen. Mehr oder weniger beh?nde ging er zu seinem Ordensbruder hin?ber und beugte sich zu ihm hinab. ?Das wird ein anstrengender Tag morgen.? Decado nickte. ?Aber egal was wir morgen tun werden ? als aller erstes werde ich mir mein Schwert zur?ckholen.? Wieder nickte Decado einfach. Er wusste dass es sinnlos war Jagon das ausreden zu wollen, denn er wusste wie sehr sein Freund an dem schartigen, alten Katana hing. Und auch Decado selbst wollte sein Schwert zur?ckbekommen ? das war eine Sache der Ehre. Die Frage war nur: Wie sollten sie an die Waffen herankommen...?


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Feminismus ist nur dazu da, um h?ssliche Frauen in die Gesellschaft zu integrieren." (Charles Bukowski)

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Jagon
Tr?ger




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SYLEETH
Ganz gleich wie viele Pl?ne die kleine Gruppe um Kortrim entwarf und diskutierte, keiner davon war gut genug, als das sie es h?tten wagen k?nnen ihn umzusetzen. Jedesmal stellte sich nur allzu schnell heraus, da? irgendein Detail nicht realisierbar war oder zu viele gl?ckliche Zuf?lle n?tig w?ren. Mitunter wurde die Diskussion hitziger und die Stimmen lauter, nur um sich bald wieder zu einem Fl?stern herab zu senken, w?hrend die Gef?hrten versuchten etwas neues zu ersinnen.
Syleeth hatte sich schon seit einiger Zeit nicht mehr an dem Meinungsaustausch beteiligt oder auch nur zu geh?rt. Mit geschlossenen Augen sa? sie zur?ckgelehnt in dem hohen Stuhl und konzentrierte sich voll und ganz darauf die erdr?ckenden Mauern und die meterdicke Schicht aus Stein und Erde ?ber ihr zu vergessen. Stattdessen dachte sie sich zur?ck in die W?lder und Auen ihrer Heimat, sowie die weiten Fluren die sich dahinter weit in den S?den erstreckten...
Bohrend traf sie der k?hle Blick Kortrims, als sie wieder die Augen ?ffnete. Stets musterte er sie durchdringend, fast so als misstraute er ihr zu tiefst. Doch dieses mal nahmen seine Augen einen ?berraschend sanften Ausdruck an, als er in den ihren die Qual die sie litt widergespiegelt sah.

?Vielleicht w?re eine Pause angemessen...?, wandte sich der Burgkommandant wieder an die Runde. ?Dann kannst Du auch gleich eine gezeichnete Skizze anfertigen, Gerol!?
Jetzt erst bemerkte die Elfe, da? die unz?hligen Karten einem einfachen flachen Sandbett gewichen waren. D?nne zittrige Linien durchzogen den feinen Sand und formten, mit allerhand Markierungen den Haupthof der Burg.
?Guten Morgen, Spitzohr! Dann la? uns mal mit dem Nachhilfeunterricht beginnen...? mit einem breiten Grinsen beugte sich Jagon ?ber das Sandbett und erkl?rte ihr nach und nach die Vorgehensweise auf die sie sich schlu?endlich geeinigt hatten.

?...da oben sollst Du mit dem Bogen Deinen Posten beziehen ? es gibt nur zu den unteren Ebenen des Turmes einen Zugang von den Geheimg?ngen, aber die Mauern der Burg waren ja auch kein Hindernis f?r Dich! Nat?rlich wirst Du mehr Pfeile brauchen, sonst wirst Du uns nicht lange Deckung geben k?nnen...?
?Es wird sich eh zeigen m?ssen, wie viel Pfeile gegen die R?stungen der Ritter da oben ausmachen werden. Der Mond ist im abnehmen, ihr werdet beim K?mpfen nicht viel sehen, wenn ihr in der nacht angreift und bei Tage haben wir kaum Chancen.?
?Deswegen diskutieren wir ja und schlafen weniger!? antwortete er spitz.

Bei den weiteren Besprechungen war die versammelte Runde nicht wieder zu erkennen. So unmotiviert sie in den Stunden davor waren, mit desto mehr Elan waren sie nun dabei ? die Lawine war durch den rechten Ansto? ins Rollen gekommen! Trotz der allgemeinen Begeisterung und dem steigenden Tatendrang zwang Kortrim sie durch seine besonnene Art, es immer wieder und wieder Punkt zu Punkt durchzugehen, ob sie auch ja nichts ?bersehen hatten, denn sie w?rden bei einem Fehlschlag keine zweite Chance bekommen. Doch es schien wirklich so, als k?nnte es funktionieren und schlie?lich entla? er sie.

***

Tief atmete sie die salzige Luft ein. Endlich war sie befreit von der niederdr?ckenden M?chtigkeit der Gem?uer, hier oben auf ihrem Posten f?hlte sie sich beinahe so frei und leicht wie ein Vogel. Aber nicht sie w?rde heute fliegen, sondern nur ihre Pfeile.


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Jagon
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JAGON
?Wahnsinnig. Verr?ckt. V?llig vom guten Herrn Astrael verlassen!? Der dickliche Mann, der mit seiner Fackel dicht vor Jagon und Decado auf allen Vieren durch den engen Gang kroch, wurde es nicht m?de, seiner Fassungslosigkeit ?ber die beiden Narren hinter ihm Ausdruck zu verleihen.
?Er hat Recht, wei?t du??, versuchte Decado abermals seinen Freund zum Umkehren zu bewegen, doch in seiner Stimme lag wenig Zuversicht. Er wusste dass Jagon sehr schnell einlenkte wenn ihm etwas nicht sonderlich wichtig war; doch wenn es um eine Sache ging die er sich zu Herzen nahm, dann geh?rte der junge Paladin wohl zu den stursten M?nnern die unter Tares Sonne wandelten.
Als eine Antwort auf seine Worte ausblieb seufzte Decado g?tterergeben und konzentrierte sich wieder darauf, auf allen Vieren durch den Geheimgang zu kriechen. Der Mann vor ihnen ? einer der beiden K?che von denen Kortrim gesprochen hatte ? f?hrte sie durch zahlreiche Biegungen und Windungen, sodass die beiden G?tterkrieger schon bald jegliche Orientierung verloren. Schlie?lich hielt der Koch so abrupt an, dass das Gesicht des unmittelbar hinter ihm kriechenden Jagon unsanfte Bekanntschaft mit seinen Stiefeln schloss. Ein unwilliges Knurren unterdr?ckend erkundigte sich der Paladin warum es nicht weiterging, doch ihr F?hrer bedeutete ihnen rasch still zu sein. Einige Herzschl?ge lang horchten die drei auf die Ger?usche um sie herum, bis der Koch das Schweigen durchbrach. ?Wir sind hier jetzt ganz in der N?he von Kortrims... nein, mittlerweile sind es Durgans Privatr?ume. Wahrscheinlich haben sie eure Sachen hier untergebracht; aber nur ein Narr w?rde wegen ein paar Schwertern und Krimskrams dieses Risiko eingehen!? Im schwachen Fackelschein war es kaum zu erkennen, doch noch ehe der Koch zu Ende gesprochen hatte, wurde ihm bewusst, WAS er da gerade zu Dienern der Kirche gesagt hatte. Entschuldigend f?gte er hinzu: ?Ich meine, ist doch wahr... der Herr Kortrim hat den beiden Herren ja angeboten ihnen andere Waffen zu geben f?r?s Erste; also warum dieses Wagnis hier eingehen, ich meine, das ist doch reiner Wahnwitz... aber was sage ich da, niemand h?rt ja auf Zathras den Koch...? Der dickliche Mann murmelte noch einiges mehr in seinen nicht vorhandenen Bart, bis er pl?tzlich Jagons Hand auf seiner Schulter sp?rte.
?Es ist gut,? sagte der Paladin, ?Ihr k?nnt umkehren, von hier ab werden mein Bruder und ich uns alleine durchschlagen. Habt dank f?r Euren Mut, guter Mann.? Der Koch sch?ttelte nochmals missbilligend den Kopf, dann zw?ngte er sich an den beiden J?ngeren vorbei und kroch davon. Jagon und Decado blieben in schummriger Dunkelheit zur?ck; gl?cklicherweise drang vom Ende des Ganges ein wenig Licht herein.
?Warum gehst du nicht weiter??, fragte Decado.
?Wegen vorhin...?, hob sein Ordensbruder z?gerlich an, ?Ich wei? warum du so fest an die Legende der Heiligen Stadt glaubst. Du hoffst, dass ER noch am Leben ist, und es nur die Geheimnisse und Wunder der Stadt sind, die IHN den Wunsch vergessen lie?en zur?ckzukehren.?
Decado w?hlte seine Erwiderung mit bedacht; wie fast alles was der hagere junge Mann mit dem pechschwarzen Haar tat. ?Nat?rlich hoffe ich das. Und dir geht es genauso. Du glaubst dass du ein Mensch bist der schwer zu durchschauen ist, Jagon, und vielleicht hast du damit sogar Recht. Aber ich kenne dich zu gut inzwischen. Tief in dir glaubst auch du, dass Meister Escalimahs Fahrt nicht umsonst war, und dass er die Heilige Stadt gefunden hat.?
Einige Augenblicke lang wurde es still. Dann lachte Jagon leise und heiser. ?Bruder??
?Ja??
?Habe ich dir heute schon gesagt dass du ein kluger Mistkerl bist??
Decado grinste. ?Nicht so oft wie du das f?r gew?hnlich tust, nein.?
?Dann hole ich das hiermit nach, kluger Mistkerl.? Sie lachten beide. ?Und jetzt komm, wir haben nur noch zwanzig Minuten bevor die anderen mit dem Plan beginnen, und sie werden damit nicht auf uns warten!?

Die beiden brachten die wenigen Meter bis zum Ende des Ganges hinter sich, und Jagon, der als erster dort anlangte, lauschte kurz nach drau?en. Seine Finger streiften ein seltsames Material, das sich anf?hlte wie Holz. Schulterzuckend ?bte er ein wenig Druck darauf aus, und stellte erstaunt fest dass der Widerstand fast sofort nachgab. Mit einem dumpfen Ger?usch ?ffnete sich der Gang vor ihnen und lie? hektisch flackernden Fackelschein herein. ?Bellum, Herr des Krieges und der Ehre, ich hoffe dass das gut geht...? mit Schwung sprang Jagon hinaus, und w?re um ein Haar gestolpert als er ungeschickt auf dem weichen Teppichboden des Raumes landete. Gleich hinter ihm kam Decado ? wesentlich umsichtiger und geschickter - aus dem Loch in der Wand geklettert, das bislang von einem gewaltigen Schlachtengem?lde verdeckt wurde.
?Die G?tter sind wahrlich mit den Tapferen! Siehst du das, Dec? Hier sind keine Wachen, und da dr?ben liegen unsere Schwerter!? Jagon deutete auf ein nahestehendes Tischchen an der Wand, auf dem die beiden Waffen achtlos abgelegt waren.?
?Du, Jagon...?
?Was denn?? der blonde junge Mann machte einige Schritte auf sein geliebtes Katana zu, bis Decados Griff sich um seinen verschmutzen Waffenrock schloss. ?Was ist denn,? wiederholte Jagon die Frage.
?Du hast doch gesagt hier w?re niemand,? erwiderte sein Bruder.
?Nat?rlich, wenn hier jemand w?re h?tten sie uns doch l?ngst bemerkt. Was soll die dumme Frage??
?Also wenn du mich so fragst... ich sch?tze DIE dort hinten SIND ganz eindeutig jemand.?
Ganz langsam wendete Jagon den Kopf und sah geradewegs in das erstaunte und ver?rgerte Gesicht von vier Wachsoldaten, die am anderen Ende des Raumes hinter ihnen ein W?rfelspiel gespielt hatten und nun v?llig verdutzt zu den beiden Eindringlingen her?berstarrten.
?Uh-oh,? machte Jagon.
?Uh-oh ist noch gar kein Ausdruck?, erwiderte sein Freund. Und wie von wilden Hunden gehetzt spurteten die beiden los in Richtung des Tischchens, w?hrend hinter ihnen die vier Wachen unter erbosten Schreien ihre Schwerter zogen und ihnen nachst?rmten.


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SYLEETH

Pl?tzlich zerrissen die schrillen Alarmglocken die Stille. Schmerzhaft hallte es in den Ohren der Elfe wieder. ?Jagon! Verdammt, was hat uns der Paladin mit seiner Sturheit nur wieder eingebrockt?!? Unschl?ssig musterte sie die Reihen, der an den niedrigen Zinnen, fein s?uberlich aufgestellten Pfeile. Sie hatte sich nach dem Erklimmen der Turmspitze nicht eilen brauchen. Gro?z?gig war die Zeit bemessen worden, damit wirklich alle auf ihrem Posten waren, wenn der Kampf begann...doch es war zu fr?h!!!
Mit einem leichten Schulterzucken entz?ndete sie die drei Pfeile zu ihrer Linken. Lange waren die feuchten Lappen in ?l getr?nkt worden, so da? es ihr schien sie w?rden schon alleine durch die W?rme der kleinen ?llampe entzunden, noch bevor sie die Flamme selbst ber?hrten. ?Was auch immer sie verbockt haben, etwas Ablenkung kann sicher nicht schaden!? und mit einem fast vergn?gten L?cheln spannte sie ihren Bogen.

Die Flammen des ersten Pfeiles sprangen schnell auf die Dachschindeln des Burgstalls ?ber und verzehrten das ausgetrocknete Holz gierig. Die beiden anderen galten der angebauten Scheune und listiger Weise der Holzwinde des Brunnens. Der Schein der Flammen erleuchtete hell den dunklen Hof und mit Genugtuung beobachtete die Elfe weit unter sich wie kleine Gestalten aus den ?brigen Geb?uden st?rmten. W?hrend das wenige Gesinde hektisch versuchte eine Wasserkette zu bilden, sich aber nicht einigen konnte welchen Brand sie zuerst l?schen sollten, versuchten Durgans, im Hof versammelten, Ritter herauszufinden was den Alarm ausgel?st hatte und woher genau eigentlich der Angriff kam. Angestrengt hielt sie nach einem Zeichen von Kortrims Leuten Ausschau, die sicher ebenfalls den Alarm geh?rt hatten ? inst?ndig hoffte sie, da? sie sich davon nicht abschrecken hatten lassen, sondern schnell ihre Aufgaben ausf?hrten.

Erneut hallten die Alarmglocken ?ber die Festung und dieses Mal war f?r die versammelten Ritter eindeutig bestimmbar aus welchem Teil der Burg, dem Kommandantenhaus. Sofort st?rmte der Gro?teil von ihnen in Richtung des hinteren Tores, denn die Stallungen, Wirtschaftsh?user und Soldatenunterk?nfte lagen in dem schmalen, langgezogenen Vorhof; der Burgfried, das Herzst?ck der Festung, mit den Gem?chern des Kommandanten und der h?heren Offiziere jedoch separat im Haupthof.
?Achherrje, nur nicht zu viele!! Eigentlich gar keiner!!!? Syleeth bi? sich nerv?s auf die Lippe, es war wichtig f?r das Gelingen ihres Vorhabens, da? der Gro?teil von Durgan?s Leuten in diesem Teil der Burg blieben. ?...und von hier kann ich nicht mal einen Warnschu? abgeben!? Unf?hig etwas zu tun, da? die Ritter aufgehalten h?tte, hielt sie noch angestrengter nach einem Zeichen ihrer Verb?ndeten Ausschau...

Tief gruben sich die Eisenspitzen des Tores in den Boden, als es dumpf auf die Erde prallte, pl?tzlich vom Zug der Ketten befreit. ?Endlich!!!? die Elfe schlug sich die H?nde vor den Mund ? sie hatte vor lauter Erleichterung laut gerufen. Doch abgesehen von dem Tumult wegen der Br?nde, waren die Soldaten viel zu verbl?fft, da? sie gar nicht mehr vor dem verschlossenen Tor abbremsen konnten und geradewegs hineinrannten, als da? sie irgendetwas geh?rt h?tten.
Ungl?ubig h?mmerten sie auf das Eisen, da? ihnen den Weg versperrte, bis eine von oben kommende Stimme sie ablenkte. Auf der, zum n?chsten Hof erh?hten, Mauer ?ber ihnen erschienen nacheinander zehn dunkle Gestalten. Allesamt verh?llt und gerade au?erhalb des Feuerscheins, so da? nichts au?er ihren Silhouetten und der spitzen Schatten gespannter B?gen zu erkennen waren.
Einer der verh?llten trat vor und schlug den Mantel zur?ck - hell erstrahlte der goldene Greif auf blauem Grund im Feuerschein. ?Wir sind Kortrim?s Mannen und gekommen den rechtm??igen Kommandanten der Burg wieder einzusetzen!!! Legt Eure Waffen nieder, so wird Euch nichts geschehen!?

Wenig eingesch?chtert in ihrer Verblendung unter Baphoman?s Bann erwiderten die mutigsten der Ritter: ?Ihr seid allesamt Schwindler! Auf welch meuchelm?rderische Art seid ihr an diese R?stung gekommen?? ?Durgan ist unser und Tiefenbachs einziger Kommandant!?
?Wir sind Euch zahlenm??ig weit ?berlegen, also ergebt Ihr Euch lieber gleich, bevor ich Euch eigenh?ndig den Gar aus mache!? laut ?bert?nte, der offensichtlich Dreisteste die anderen, w?hrend er sich einen Weg an die Spitze des Trupps bahnte. Statt Gerol antworteten seine M?nner ? zwei Pfeile bohrten sich direkt vor seinen Fu?spitzen in den Boden.

?Und wir in der besseren Position!?
Syleeth hatte angespannt den Atem angehalten. Sie konnte zwar nichts von dem was da unten gesprochen wurde h?ren, aber auch wenn sie Gerol?s Part bei dem Ganzen nicht gekannt h?tte, w?re die K?rpersprache der versammelten doch eindeutig gewesen. Zischend entlie? sie ihn nun, ?Tevra, hilf! Stehe uns bei, da? sie es glauben....!?


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JAGON

Der drahtigere Decado langte schneller an der kleinen Kommode an. Hastig griff er nach den beiden daraufliegenden Waffen und warf Jagon das schartige Katana seine Gro?vaters zu. Der Paladin fing die Scheide mit der Linken, und mit einer flie?enden Bewegung glitt das Schwert in seine Rechte. Keinen Moment zu fr?h, wie das gequ?lte Kreischen von Metall auf Metall best?tigte, das nur Sekundenbruchteile sp?ter den Raum erf?llte. Fast schon liebevoll umfasste Jagon den Griff des Katanas und schenkte den drei Kerlen vor ihm ein eisiges L?cheln. Sicher, die Waffe die er von seinem Gro?vater zum Abschied erhalten hatte war alt, und das sah man ihr an ihren vielen Scharten auch an, und doch hatte Jagon das magische Meisterschwert Fangweih daf?r aufgegeben. F?r einen kurzen Augenblick irrten seine Gedanken zur?ck zu seinen ersten Wochen auf der Insel, und zu den Gef?hrten von einst, mit denen er das erste Mal ausgezogen war um Baphoman zu bek?mpfen; doch der ungest?me Angriff zweier Wachsoldaten riss ihn in die Wirklichkeit zur?ck. Mit einge?bten Bewegungen glitt er zwischen den beiden Klingen hindurch und schlug die eine davon zur Seite. Dann sank er hastig in die Hocke, um der zweiten auszuweichen die nach seinem Kopf z?ngelte. ?Wieso muss ich hier mit zweien K?mpfen und du nur mit einem??, rief er Decado nach einem kurzen Seitenblick zu.
?Du wirkst eben anziehender auf M?nner als ich,? kam die gefeixte Erwiderung.

Der Kampf dauerte nicht lange, denn zum einen waren Jagon und Decado kampferprobte Diener des Rohehafener Tempels, und zum anderen wirkten die Bewegungen der Wachen sehr langsam, fast wie die eines leicht Angetrunkenen. Doch ob die drei nun wirklich Getrunken hatten, oder ob Baphomans grausige Beherrschungsmagie daran schuld war, auf jeden Fall waren sie schnell ?berwunden ohne schwere Verwundungen davonzutragen.
?Wo ist der Vierte geblieben?? Decado deutete wortlos zur einzigen T?r des Raumes, und sein Ordensbruder nickte verstehend. Mit vorgestreckten Waffen huschten sie zum Ausgang und lauschten an der T?r. Jagon vernahm ged?mpften L?rm von drau?en. Vermutlich hatten die Aufr?hrer unter Kortrim ihr Vorhaben fr?her als geplant umgesetzt. Auch Decado schien das anzunehmen, wie seine Frage best?tigte: ?Denkst du dass sie auf die List hereinfallen werden??
Jagon zuckte nur mit den Schultern. ?Ich wei? es nicht. Ich wei? nur dass wir da drau?en bei den anderen sein sollten um diesen Durgan zu finden und unsch?dlich zu machen.? In seiner Stimme schwang etwas mit, das Decado ?berrascht eine Augenbraue hochziehen lie?. ?Du machst dir Sorgen um sie, nicht wahr??
Jagon warf ihm einen kurzen Seitenblick zu, erwiderte jedoch nichts mehr sondern legte die Hand auf die Klinke der T?r und dr?ckte sie kraftvoll herab. Ungest?m wollte der junge Paladin hindurchst?rmen, und nur Decados blitzschnellem Griff um die Schultern seines Bruders war es zu verdanken, dass die beiden Bolzen ihn um Haaresbreite verfehlten.
?Narren! Ihr habt sie verfehlt! Ich will dass ihr sie t?tet; dass ihr sie alle t?tet! Baphomans Zorn soll ?ber euch alle kommen wenn ihr versagt!?, keifte eine Stimme im anderen Raum, die Jagon mit gefletschten Z?hnen als die von ?Kommandant? Durgan wiedererkannte. Die beiden Paladine hatten sich links und rechts des T?rrahmens mit dem R?cken an die Wand gepresst. Decado beugte sich abrupt vor, sp?hte in den n?chsten Raum und ging blitzschnell in Deckung als ein weiterer Bolzen nur knapp an seinem wehenden schwarzen Haar vorbeipfiff. ?Vier. Davon zwei mit Armbr?sten. Und dazu noch so ein komischer Kerl der vor dem Balkon steht.?
Jagon sah ihn fragend an. ?Wie machen wir?s??
Auf das Tischchen deutend, auf dem ihre Waffen gelegen hatten, sagte Decado: ?Erinnerst du dich an die Scheune in Brandenstein??
Jagon verzog unwillig das Gesicht. ?Meinetwegen ? aber diesmal bekommst DU den Pfeil ab, und ICH rette das M?dchen.?
?Vergiss es?, grinste Decado sein Schwert wegsteckend und lief zu dem Tischchen hin?ber, hob es auf und hielt es pr?fend vor sich. Quer genommen w?rde es reichen, bemerkte er zufrieden als er seinem Ordensbruder ein Zeichen gab. Jagon hatte inzwischen das gro?e Schlachtengem?lde mit dem Schwert in zwei Teile gespalten. Als Decado bei ihm angelangt war, hielt der Paladin ein Teil des Gem?ldes in den T?rrahmen. Sofort zischte es, und zwei Pfeile durchschlugen die Leinwand. Beinahe gleichzeitig st?rmte Decado durch die T?r, den Tisch wie einen Schutzschild vor sich haltend. Jagon war direkt hinter ihm und versuchte sofort sich einen ?berblick ?ber die Situation zu verschaffen. Der Raum, in dem sie sich befanden, war derselbe, in dem Durgan ihn Tags zuvor verh?rt hatte. Noch immer waren der wuchtige Schreibtisch und das kunstvolle Wandbild die einzigen Verzierungen des Raumes. Die beiden Armbrustsch?tzen waren nur wenige Schritte entfernt und fieberhaft damit besch?ftigt, einen neuen Bolzen aufzulegen. Ihnen zur Seite stand jeweils ein lederger?steter Ritter mit gezogenem Schwert. Und ganz am anderen Ende des Raumes entdeckte der Paladin den wahren Feind: Durgan stand vor zwei Gl?sernen T?ren, die auf den Balkon hinausf?hrten, und geiferte seinen Leuten Befehle zu. Von drau?en drang Feuerschein herein, offenbar hatten die Aufst?ndischen tats?chlich bereits mit ihrem Plan begonnen. Und obwohl es nicht geplant gewesen war, bot sich den beiden Paladinen hier durch gl?ckliche F?gung die M?glichkeit, Durgan auszuschalten, ohne sich erst m?hsam den Weg ins Zimmer des Kommandanten freizuk?mpfen, wie es Kortrim und seine Leute nun taten. Die Frage war nur, ob Decado und Jagon diese ?gl?ckliche F?gung? ?berleben w?rden...


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SYLEETH
Auch Gerol betete darum, da? die Ritter zu seinen F??en sich einsch?chtern lie?en. Aufmerksam beobachtete er die Gruppe und sieh da, einige wenige Einzelne traten, das wilde Gebr?ll des R?delsf?hrers nicht beachtend, zur Seite. Seltsam ungelenk schienen ihre Bewegungen dabei, so als ob sie gegen eine unsichtbare Wand ank?mpfen m??ten oder einem hindernden Zwang unterl?gen.
Schlie?lich fiel das erste Schwert klirrend zu Boden. ?Vitama, sei Dank! M?gen auch die anderen folgen...?, Gerols Gedanken wurden von einem grellen Schrei, der in einem gurgelnden Laut erstickte, j?h unterbrochen. Der selbst erkorene Anf?hrer des Trupps stand neben einer in sich zusammen gesackten Gestalt. Der ?brigen Schar zugewandt und das blutige Schwert drohend erhoben, rief er: ?Wer von Euch will noch Verrat ?ben? Verrat an unserem Kommandanten Durgan?? Schneidend scharf, wie seine Klinge, sprach er. Aufs Neue wiederholte er seine Frage, w?hrend die Gruppe ein wenig vor ihm zur?ckwich.
Doch waren es allesamt auch Soldaten. Ausgebildet zu k?mpfen und zu t?ten, aber vor allem treu zu dienen und zu gehorchen. So als ob sie sich an etwas erinnern w?rden, straften sie alle samt ihre Haltung, fa?ten die Schwerter fester und formierten sich erneut um ihren neuen Anf?hrer.
?HA! Was sagt ihr nun, Greife? So leicht machen wir es Euch Schwindlern nicht! Hier habt ihr es mit echten Rittern zu tun!!?
Starr blickte Gerol auf die Gruppe am Fu?e der Mauer, ?...ich kann sie doch nicht einfach erschie?en lassen! Ich mu? sie irgendwie hinhalten, bis die anderen so weit sind....aber wie nur??.

* * *

Auch in den schmalen, geheimen G?ngen, welche die ganze Burg durchkreuzten, waren die Alarmglocken zu h?ren. Best?ndig dr?hnten sie zu der kleinen Gruppe, die sich in einem der breiteren G?nge zusammen dr?ngte, um sich zu beratschlagen.
?Sollten wir nicht doch besser, wie geplant in der Halle beginnen?? hielt einer seiner Stabsleute Kortrim abermals entgegen. Als die beiden Paladine entdeckt wurden und den Alarm ausl?sten, hatten sie ihre vorgesehene Position noch nicht erreicht. Mit dem Gro?teil seiner Leute sollte Kortrim die Eingangshalle des Kommandantenhauses einnehmen und die T?r verriegeln, auf da? Durgan keine Verst?rkung erhielte. Ein Schmunzeln huschte ?ber sein Gesicht. Der Gro?teil seiner Leute....er musterte die sieben ihm verbliebenen Ritter; bitter war der immer wiederkehrende Gedanke ?Gering ist die Zahl der Treuen!?
Unwirsch sch?ttelte er den Kopf, ?Unser Vorhaben war von Anfang an eine reine Gl?ckssache! Wir wollten das nur nicht wahrhaben...so werden wir auch jetzt auf unser Gl?ck bauen, da? Gerol erfolgreich die Verst?rkung abgeschnitten hat! Wir lassen die Halle au?en vor und beginnen im 1. Stock und sei es nur, um die beiden Paladine zu holen.? und noch eindringlicher an den vorigen Sprecher gewandt ?Wir brauchen jedes zus?tzliche Schwert!?

Abermals zw?ngte sich die Gruppe durch zu eng angelegte G?nge und schl?ngelte sich halsbrecherische Wendeltreppen hinauf, um en ersten Stock des Geb?udes zu erreichen. Als Kortrim mit seinen Mannen endlich auf den breiten Korridor hinaustrat stellte er erleichtert fest, da? offenbar auch die ?brigen sich vom Alarm nicht abschrecken hatten lassen, sondern ihre Aufgabe erf?llten.
Die wurden nicht von einer ?bermacht an Bewaffneten begr??t, wie er es schon fast erwartet hatte. ?So hatte Gerol also Erfolg...?, und als er den roten Schein, der durch die Fenster hereindrang bemerkte, fl??te ihm der bisherige Verlauf der Dinge doch wieder etwas mehr Zuversicht ein.


* * *

Immer weiter fra? sich das Feuer durch das h?lzerne Geb?lk der entflammten H?user, w?hrend das Burggesinde, mit zu wenig verf?gbarem Wasser, nur ohnm?chtig zusehen konnte. Je hei?er es w?tete, desto lauter wurde auch das Knacken von splitterndem Holz. Bis die Stallungen schlie?lich in einem ohrenbet?ubenden Krachen in sich zusammenst?rzten. Flammen schossen weit in die H?he und lie?en so den Hof bis in die letzten Winkel in einem beinahe blutroten Schein erstrahlen. Aber zu lange w?hrte dieser doch eigentlich so kurze Augenblick und gab in der aufblitzenden Helligkeit auch die M?nner hinter Gerol den Blicken ihrer Gegner preis.

?Puppen! ? kreischte der R?delsf?hrer und als er sich befehlend umwandte ?Leitern! Sucht etwas die Mauern zu erst?rmen! Wir lassen uns nicht weiter von diesem Schwindler und seinen Schie?budenfiguren in die Irre f?hren!!!? Mit gezogenem Schwert deute er auf die einzigen beiden lebendigen K?mpfer in der Reihe hinter dem Greifenritter und schrie abf?llig ?Was k?nnen zwei, die sich derart unehrenhaften Waffen bedienen schon gegen uns wahre Ritter ausmachen??

Entsetzt ?ber die Wendung trat Gerol einen Schritt zur?ck. ?...es war doch schon fast vorbei...!?, straffte doch seine Haltung wieder und hob den rechten Arm.
Gebannt hatten die, unterhalb der Mauer versammelten M?nner, auf die gr??tenteils nur aus Holz und Stofffetzen bestehenden Gestalten ?ber ihnen geblickt. Sie brauchten eine Weile, um zu begreifen was sie sahen und ihr Anf?hrer ihnen entgegen br?llte. W?hrend einige sich schon gesammelt hatten und sich unschl?ssig im Hof umschauten, waren die ?brigen noch immer gebannt was noch passieren w?rde, als Gerol seinen Arm wie bei einem wortlosen Schie?befehl wieder senkte.
Ein hohes Zischen war kurzzeitig dicht ?ber ihren K?pfen zu h?ren und kurz darauf war es an ihnen sich dem Entsetzen zu stellen. Lautlos und mit geweiteten Augen sank ihr Anf?hrer, t?dlich getroffen, erst auf die Knie und dann vollends zu Boden. Aus seinem Nacken stakte das gefiederte Ende eines Pfeils, w?hrend seine Kehle von dessen Spitze zerfetzt war. Bedr?cktes Schweigen legte sich ?ber jene Gruppe, w?hrend sie sich nach dem Sch?tzen suchend umwandte.
Leicht fanden ihr Blicke zu den Zinnen des Wehrturmes hinauf. Wo sich nun deutlich, gegen den hellen Schein der nicht mehr verdeckten ?llampe, die schlanke Gestalt Syleeths abzeichnete.


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JAGON
?T?tet sie endlich! Ich will ihr Blut sehen!? Durgans Stimme ?berschlug sich beinahe als er seinen M?nnern Befehle zukeifte, derer diese ohnehin nicht bedurften. W?hrend die beiden Schwertk?mpfer die Paladine daran hinderten weiterzugelangen, legten die beiden Armbrustsch?tzen bereits neue Bolzen auf. Und zu allem ?berfluss hatten sie nun Durgan in ihrem R?cken, wie Jagon feststellte als er das Langschwert seines Gegners an der gebogenen Klinge seines Katanas abgleiten lie? und zugleich einen Schritt zur Seite machte. Der selbsternannte Kommandant stand - durch den Balkon von dem Schein des drau?en w?tenden Feuers imposant beleuchtet - vor zwei blutroten Kerzen an einem Tisch, auf dem zugleich auch ein dickes Buch lag. Das Buch! Hatte das alte Knochengesicht etwa dieses m?chtige Buch in die H?nde dieses Wahnsinnigen gegeben?!
?Ich werde euch lehren was es hei?t, sich gegen Durgan zu stellen! Ihr werdet leiden wie noch niemand auf Tare je zuvor gelitten hat!? Der ?Kommandant? begann damit, irgendetwas in einer v?llig fremden Sprache aus dem Buch vorzulesen. Keiner der beiden Paladine konnte die Worte verstehen; doch wenn sie sie statt mit Worten mit einem Gef?hl h?tten beschreiben sollen, h?tten beide es mit ?blasphemisch? getan. Doch so sehr der Klang von Durgans kratziger Stimme ihnen auch in den Ohren schmerzte; zuerst mussten sie mit den vier Rittern vor ihnen fertigwerden, und das war schwer genug. Trotz Baphomans seltsamen Beherrschungsfluches waren die Bewegungen der K?mpfer so schnell und pr?zise, dass sie Jagon und Decado in ernstliche Gefahr brachten. Ein horizontal gef?hrter Hieb seines Gegners h?tte Jagon beinahe das Leben gekostet. Nicht weil der Schlag ihn wirklich ber?hrt h?tte ? sondern weil in just diesem Augenblick auch noch ein Bolzen auf ihn zuzischte. Mit dem Mut der Verzweiflung lie? der Paladin sich auf den Boden fallen, nahm das Protestieren seines linken Armes, der das gesamte Gewicht seines K?rpers auffangen musste gleichg?ltig zur Kenntnis, und rollte gerade noch rechtzeitig zur Seite damit das Schwert seines Gegners ihn nur einige Str?hnen seines Haares anstelle seines ganzen Kopfes kostete. Herr Bellum, das nimmt kein gutes Ende, durchzuckte es ihn. Doch da er es nun mal nicht ?ndern konnte, sprach er g?tterergeben ein stummes Gebet der Entschuldigung an den Gott des ehrenhaften Kampfes ? und trat, noch immer am Boden liegend ? seinen stehenden Kontrahenten in die M?nnlichkeit. Mit einem erstickten Keuchen lie? der Kerl sein Schwert fallen und sank zu Boden, wo er sich schmerzerf?llt herumwand. Jagon nutzt die kurze Verschnaufpause um sich einen Herzschlag lang umzusehen. Decado k?mpfte noch immer mit seinem Gegner, doch irgendwie war es dem hageren jungen Mann gelungen einen der beiden Bogensch?tzen mit gerissener Sehne und einem ?blen Bluterguss im Gesicht zu Boden zu schicken. Von irgendwo erschall durch Durgans unheilige Intonierung ein dumpfes Dr?hnen; nicht zum ersten Mal, doch jetzt erst nahm der Paladin das Ger?usch bewusst wahr. Woher?
Erneut legte der verbliebene Bogensch?tze einen Pfeil auf die Sehne, doch unvermittelt hielt er inne und sah sich v?llig verst?rt um, so als wundere er sich wo er sich ?berhaupt befand. Auch Decados Gegner mit dem Schwert riss pl?tzlich erstaunt die Augen auf; Millisekunden bevor der Paladin ihm die Waffe aus der Hand schlug. Und dann ging alles sehr schnell.

Mit einem ohrenbet?ubenden Krachen zerbarst die gro?e, Eichenh?lzerne T?r des Kommandantenraumes. Dahinter glaubte Jagon mehrere Gestalten ausmachen zu k?nnen, doch er konnte nicht sagen ob die Verst?rkung ihnen oder Durgans Leuten galt. Ihm blieb auch gar keine Zeit dar?ber nachzudenken, denn die Stimme des ?Kommandanten? wurde immer lauter und dr?ngender; und schlie?lich, wie aus dem Nichts, floss ein waberndes, purpurnes Licht von dem vor ihm liegenden Buch auf seine H?nde zu; h?llte sie ein, umgab sie, schien sie zu verzehren. Mit einem triumphierenden Geheul riss er die H?nde ?ber den Kopf und schleuderte sie dann in Richtung der T?r. Ein unmenschlicher, zutiefst schockierender Schrei durchdrang den Raum und begleitete die brennende Kugel aus Licht zu ihrem Ziel. Jagon stand gl?cklicherweise weit genug von der Flugbahn der Lichtkugel entfernt; Decado jedoch musste sich mit letzter Kraft auf seinen ehemaligen Gegner werfen, damit beide zu Boden gingen und es gerade noch schafften davon zu rollen. Dann aber war das Licht heran; es h?llte die beiden T?rfl?gel ein, und unter markersch?tternden Schreien sanken zwei Gestalten, die nicht schnell genug wegkamen, auf die Knie und ? verschwanden einfach! Durgan lachte h?misch, und in seiner Stimme lag wenig Menschliches, w?hrend immer noch mehr purpurnes Wabern allm?hlich begann ihn von oben bis unten einzuh?llen.
?Herr Bellum steh uns bei?, hauchten Jagon und Decado beinahe gleichzeitig, und auch die verbliebenen Ritter ? Kortrim und seine M?nner, wie sich nun zeigte ? konnten nicht anders, als entsetzt den wahnsinnigen Kerl und das vor dunkler Lebenskraft pulsierende Buch anzustarren.


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Syleeth
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Unten im Hof waren etwa 25, sicher nicht mehr als 30, bewaffnete K?mpfer versammelt. Ihre entsetzten Rufe verstummten schnell. Verwundert beobachtete die Elfe wie Durgan's M?nner zunehmend orientierungslos wirkten. Manche wandten sich ratlos nach allen Seiten, andere fingen an ziellos herumzulaufen. Einer rief sogar hysterisch: "Es brennt! Feuer! Feuer!". Ganz so, als w?rde er die allgegenw?rtigen Flammen erst jetzt bemerken. Alles in allem begannen sie sich zu zerstreuen. als g?be es uns gar nicht...wie ist das m?glich? Syleeth's scharfe Augen begegneten dem suchenden und fragenden Blick Gerol's. Sie konnte sich das Vorgehen am Boden ebenso wenig erkl?ren wie er. Ganz abgesehen davon, dass es ihr auf diese Distanz nicht m?glich war mit ihm zu kommunizieren.
Auf einmal blieben alle Ritter im Hof wie angewurzelt stehen. Nach wenigen Momenten straffte sich bei einem jeden wieder die Haltung. auch wenn jeder meiner pfeile trifft, reicht es nicht f?r alle. Sie hatte nur f?r einen kurzen, pr?fenden Blick auf die an den Turmzinnen nebeneinander gereihten Pfeile geworfen. Doch die Situation unter ihr war nicht wieder zuerkennen. Die Ritter hatten sich unvermittelt neu organisiert. Sie teilten sich auf um Leitern und Wurfspeere zu holen. Eine einzelne Gruppe von f?nf Mann eilte zielstrebig auf den Eingang ihres Turmes zu. Sie hatten beinahe die gesamte L?nge des Vorhofs zu durchqueren. Eilig wandte sich Syleeth um und zog die kurze Leiter zum Gescho? unter ihr herauf. Als sie den ersten Pfeil abschoss, hatten jene f?nf etwa die H?lfte des Weges zur?ckgelegt. In trainierten, flie?enden Bewegungen legte sie einen Pfeil nach dem anderen an die Sehne, spannte, suchte ein Ziel und entlie? ihn. Sie verlie? sich dabei ganz auf ihre Intuition, zum Z?hlen war keine Zeit. Ihr Vorrat verrann schnell. Inzwischen waren zwei Leitern herangeschafft worden. Die Elfe hielt kurz inne, um nach Gerol und seinen beiden M?nnern Ausschau zu halten. Sie konnte sie nicht entdecken, ebenso war der 'Turmtrupp' aus ihrem Sichtfeld verschwunden. ihr wollt also heraufkommen..., mit einem zielsicheren Tritt stie? sie ihre ?llampe durch die offene Bodenluke hinunter. Ein grimmiges L?cheln verh?rtete ihre Z?ge, am ende des ganges ist gleisendes licht.
Nachdem sie ihren letzten Pfeil verschossen hatte, l?ste sie das gesicherte Seil an den Zinnen vor hier und schlang es sich fest um die H?fte. Elegant schwang sie sich ?ber die Br?stung. Die leichte Elfe lief einige Schritte ?ber die senkrechte Mauer, bis sie der Macht der Schwerkraft nicht mehr widerstehen konnte. Sie packte das Seil weiter oben mit ihrer linken und stie? sich vollends ab. Syleeth fiel und fiel, bis sich das Seil straffte. Die Ecke des Turms lenkte ihre Bahn in einem weiten Bogen zur niedrigeren Hofmauer ab. Die Landung stellte sich zu ihrem Leidwesen als abrupte sowie schmerzhafte Abbremsung durch die ?u?eren Zinnen heraus.
Die vor dem Tor verbliebenen K?mpfer hatten drei Leitern zusammengetragen. Aneinander gebunden waren diese lange genug, um eine ernstzunehmende Bedrohung f?r ihre Verb?ndeten darzustellen.
Hastig machte sich die Elfe auf den Weg zu Gerol's Stellung. Wegen des ausgebreiteten Brandes war sie mehrfach gezwungen zwischen den zug?nglichen Ebenen im Mauerwerk zu wechseln. Es gefiel ihr nicht das Tor dabei aus den Augen zu verlieren. Neben einem ausgebrannten Treppenabgang stie? sie auf eine verkohlte Leiche in R?stung und wenig sp?ter auf eine ver?ngstigt, kreischende Magd.
Als das Tor schlie?lich wieder in ihr Blickfeld kam, stellte sie ?berrascht fest, dass das Feuer irgendwie auf die Leiter ?bergesprungen war. Unter und auf den schwelenden Resten lagen K?rper, auf deren R?stungen Flammen z?ngelten, als w?re selbst das Eisen Nahrung f?r sie.


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21.04.2006, 11:17 Syleeth ist offline   Profil von Syleeth Füge Syleeth deiner Freunde-Liste hinzu
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?Ihr habt schon verloren ihr Narren, ihr wisst es nur noch nicht!? Das wabernde Purpur um Durgan bildete aberwitzige Formen aus; Jagon glaube W?lfe, Drachen und einige unaussprechlich grauenhafte Gestalten darin zu erkennen. ?Es ging nur um Zeit. Es ging immer nur um Zeit!? Der ?Kommandant? lachte kehlig, w?hrend sich sein ?u?eres langsam ver?nderte. Nein, es zerfloss, korrigierte sich der Paladin selbst, und sah halb fasziniert, halb angeekelt zu wie das Fleisch von Durgans Gesicht rissig wurde und aufplatzte, wie Schlamm der in der Sommersonne trocknete, nur viel schneller. Darunter kam etwas zum Vorschein das man vielleicht f?r die Schuppen einer Eideche h?tte halten k?nnen, wenn es nicht von nachtschwarzer Farbe gewesen w?re, ?ber die in unregelm??igen Abst?nden farbiges Licht zu huschen schien.
Wie gel?hmt stand Jagon da und beobachtete die Ver?nderung die mit Durgan vorging, und erst im allerletzten Moment bemerkte er die Bewegung von Durgans rechtem Arm, auf die hin sich Teile des Purpurs von ihm l?sten und ?hnlich wie zuvor schon auf die M?nner im B?ro des Kommandanten zuschossen.

Mit einem Hechtsprung zur Seite brachte der Paladin sich in Sicherheit. Hinter ihm h?rte er einen gurgelnden Aufschrei der jedoch sofort erstarb, und er betete zu Bellum und Vitama dass es nicht Decados Stimmen war.
Es war aussichtslos, und Jagon wusste es. Sie standen einem Feind gegen?ber, der ihnen weit ?berlegen war, und der noch dazu nicht einmal in den Nahkampf gehen musste um sie zu t?ten. Es gen?gte wenn Durgan sie mit seiner Magie so lange in Schach hielt bis die verhexten Ritter sich zu ihnen durchgek?mpft hatten um sie niederzumachen.

Fieberhaft suchte sein Verstand nach einer L?sung. Kurz erwog er, eine Liturgie zu Ehren Bellums anzustimmen um den Kriegsgott um Schutz vor der dunklen Magie zu bitten, doch er verwarf den Gedanken sofort wieder. Selbst wenn der Gott einem vergleichsweise rangniederen Diener ein solches Wunder gew?hrt h?tte, h?tte ihnen das lediglich einen kurzen Aufschub eingebracht, keine endg?ltige L?sung.
Nein, das? Ding das sich als Durgan vorgestellt hatte musste sterben; und wenn das schon nicht m?glich war? nun, sie befanden sich gute zehn Meter ?ber dem Hof, und Durgan stand mit dem R?cken zu einer ausladenden Glasfront. Sicher, das Purpur das Durgan umwaberte war vielleicht schon bei blo?er Ber?hrung t?dlich, aber schlie?lich hatte jeder Plan eine Schwachstelle?

Ohne noch weiter dar?ber nachzudenken packte Jagon das Katana fester, g?nnte sich den Luxus einen Moment lang tief einzuatmen ? und spurtete los.
Es waren zwei, drei weit ausgreifende Schritte ehe die n?chste Purpurkugel auf ihn zugeflogen kam. Mit einem gewagten Purzelbaum tauchte er unter ihr hindurch, kam mit einer f?r ihn v?llig untypischen Geschmeidigkeit die wohl dem Adrenalin geschuldet war wieder auf die Beine ? und erstarrte.
Sie hatten dieselbe Ausbildung durchlaufen, dieselben Lehrmeister gehabt, teilten sich seit Jahren ein winziges Zimmer im Rohehafener Tempel. Eigentlich h?tte es ihn nicht verwundern d?rfen dass Decado dieselbe Idee gehabt hatte wie er selbst. Nur dass der drahtige junge Mann weit schneller war als der breitschultrige Sohn galadornischer Bauern. Blitzschnell langte Decado bei dem Mann ? der Kreatur ? an. Ohne auch nur ansatzweise langsamer zu werden breitete er die Arme aus, drang mit weit ausgreifenden Schritten in den Bannkreis aus Purpur ein, warf den Kopf schmerzerf?llt in den Nacken, und dann? und dann war es urpl?tzlich vorbei. Der Paladin traf auf Durgan mit ungest?mer Wucht, so dass beide f?nf, sechs Schritte in Richtung der Glasfront taumelten. Als Durgans Konzentration nachlie? l?ste sich auch das Wabern in Luft auf, doch noch war es nicht geschafft. Noch trennten gute zwei Meter den ?Kommandanten?, der sich jetzt mit erstaunlicher K?rperkraft gegen seinen Angreifer stemmte, vom dem Abgrund.

Wieder wusste Jagon genau was sein Freund dachte, und noch im Lauf stie? er ein langezogenes ?Neiiiin!? aus, doch es war bereits zu sp?t. Wohl wissend dass er bei blo?em Anst?rmen gegen die unnat?rlichen Kr?fte Durgans keine Chance haben w?rde hatte Decado sich mit aller Kraft vom Boden abgesto?en, sprang an Durgan vorbei und klammerte sich noch mit derselben Bewegung von seitlich hinten an dessen Hals. Mit einem erstickten Keuchen taumelte der ?Kommandant? nach hinten. Einen Schritt. Zwei. Drei. Glas splitterte. Jagon sah wie Decado ihm traurig grinsend zuzwinkerte. ?Sch?tze diesmal bekommst du das M?dchen. Ich hoffe du wei?t wie du deinen Erstgeborenen-? Den Rest des Satzes konnte Jagon schon nicht mehr verstehen, weil Durgan samt seiner Last in der Tiefe verschwunden waren. Best?rzt hechtete Jagon zu dem zertr?mmerten Glasdurchgang, und er musste alle Willenskraft aufbieten um dem Freund nicht einfach hinterher zu springen, in der wahnwitzigen Hoffnung ihn dadurch noch retten zu k?nnen.

Das Blut pochte ihm in den Ohren und seine Knie wurden weich als endlos scheinende Herzschl?ge vergingen, w?hrenddessen der Paladin mit sich selbst rang ob er sich den Blick in die Tiefe zumuten wollte. Doch die Antwort stand ohnehin schon fest, und so schluckte er den galligen Geschmack in seinem Hals hinunter und richtete den Blick in die Tiefe.
Mit allem hatte er gerechnet ? mit dem Anblick zerschmetterter Glieder und blutiger Pf?tzen, vielleicht sogar damit dass Decados K?rper den gut zehn Meter langen Fall Durgans soweit abgebremst hatte dass dieser den Sturz ?berlebte ? nicht aber mit dem was sich dem jungen Paladin nun in der Tiefe pr?sentierte: Weit unter ihm, vielleicht einen Meter ?ber dem Boden, hatte sich eine Art? Riss gebildet. Jagon wusste nicht wie er es anders ausdr?cken sollte; es erschien ihm wie ein Riss in der Wirklichkeit, ein kreisrundes Loch von vielleicht anderthalb Metern Durchmesser das sich in der Tiefe aufgetan hatte und nun ?ber dem Erdboden schwebte wie die magischen Teller die windige Scharlatane manchmal auf Jahrm?rkten pr?sentierten.

Zwei Dinge kamen ihm sofort in den Sinn: Zum einen Erleichterung dass Decado wom?glich noch am Leben war, zum anderen die Bef?rchtung dass sich dieser Umstand schnell ?ndern konnte. Der Paladin hatte nicht die geringste Ahnung wohin das Portal ? denn um ein solches handelte es sich zweifellos, er hatte fr?her schon einmal gesehen wie sich Baphoman selbst eines solchen Tores bediente ? f?hrend mochte, aber ihm war klar dass es nicht lange offen sein w?rde. Jedenfalls nicht lange genug um die Treppe nach unten zu steigen und sich ihm vom Boden aus zu n?hern, und schon gar nicht lange genug um Syleeth oder einen der anderen zuvor zu konsultieren. Der Gedanke an die Elfe lie? sein Herz kurz leichter werden. Wenn er das hier ?berlebte w?rde er ein langes und, wie er glaubte, unangenehmes Gespr?ch mit ihr f?hren m?ssen. Andererseits: Vielleicht hatte er ja Gl?ck, dachte er lakonisch, und fand vorher ein glorreiches Ende in der Schlacht.
Mit einem grimmigen L?cheln auf dem Gesicht stie? er sich von der Kante ab und segelte, Beine voran, in die Tiefe, wo das Portal wie der Schlund einer riesenhaften Bestie darauf wartete auch ihn zu verschlingen.


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19.05.2006, 02:35 Jagon ist offline   Profil von Jagon Füge Jagon deiner Freunde-Liste hinzu Email an Jagon senden Füge Jagon in deine Contact-Liste ein
Syleeth
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Es dauerte eine Weile, bis Syleeth abermals auf den oberen Wehrgang gelangte. Zu ihrem Schrecken bemerkte sie, dass sie den zum Tor abzweigenden Mauerteil verpasst hatte und sich nun etwa auf H?he der vergitterten Kloake befand.
Auch hinter den Fenstern des Kommandantenhauses waberte ein roter Schein. Die Elfe brauchte nicht erst, durch das Kribbeln einer G?nsehaut, auf die Anwendung von Magie hingewiesen zu werden. Die Tongebung des Scheins und sein eigent?mliches Umhertanzen sprachen f?r sich.
Das Klirren von splitterndem Glas durchschnitt den Kampfel?rm. Syleeth konnte nicht erkennen wer die beiden ineinander verschlungenen Gestalten waren, die da zu Boden st?rzten. Sie begann zu laufen. Mit Schrecken sah sie wie sich unter den beiden Ungl?cklichen ein Blitz in einen ausgeweiteten Riss verwandelte, in dem sie verschwanden, statt auf dem Boden zu zerschellen.
Die Elfe befand sich inzwischen ?ber dem gestreckten Langhaus, das sich an die Mauer schmiegte und nahe an das Kommandantenhaus heranf?hrte. Es diente wie sein Zwilling an der gegen?berliegenden Hofseite als Mannschaftsquartiere. Sie suchte hastig nach einer M?glichkeit auf das unter ihr liegende Dach zu kommen. Dabei streifte ihr Blick wieder das zerbrochene Fenster. Eine weitere Gestalt war dort zu erkennen, die z?gerlich den beiden Gefallenen nachsah. Von der Statur k?nnte es Jagon sein...
Es war ein Sprung, den sie ohne Not nicht gewagt h?tte und das Gl?ck war ihr zur Seite, dass sie auf dem Rand des Rauchfangs sicher zu stehen kam. Leichtf??ig, wie nur ihr Volk es vermag, lief sie ?ber die Kante des Dachgiebels.
Unvermittelt sprang Jagon ebenfalls von dem Fenstersims. Der Elfe entfuhr ein lauter Schrei, bevor auch er in dem Portal verschwand. Sie beschleunigte ihren Lauf noch etwas. Knapp 2 Meter vor dem First streifte sie ein Bolzen am Bein. Sie st?rzte Halt suchend auf die Schindel. Einige l?sten sich unter ihrem Gewicht und rutschten mit ihr die Schr?ge hinab. Erst die h?lzerne Dachrinne bot ihrer Hand gen?gend Widerstand sich festzuklammern. So hing sie nicht weit von dem Portal, wie eben dieses mitten in der Luft, und doch war es unerreichbar f?r sie. Die R?nder begannen schon leicht unter winzigen Blitzen zu flackern, um anzuzeigen, dass es sich nun schnell schlie?en w?rde.
Unter ihrer Bluse verborgen trug sie ein gl?nzendes, mit Edelsteinen besetztes, Amulett. Kurz entschloss zerriss sie das Lederband um ihren Hals und warf das Kleinod durch das Portal ihrem Freund hinterher. Just in dem Moment, als es sich wieder schloss. Die Enden des Bandes fielen als kurze Stummel auf den sandigen Boden. Wenigstens nicht meine Haare... Der kurze Freudenmoment erstarb in einer Welle des Schmerzes. Ein weiterer Bolzen traf besser und durchbohrte ihren Wurfarm. Sie verlor ihren Halt und fiel...und fiel...

***
Sie f?hlte Finger, die an ihrer Kleidung herumnestelten. Ihr ganzer K?rper schmerzte und ihre Sicht war verschwommen. Dennoch erkannte sie erleichtert Meron, der sich mit dem Geschoss in ihrer Schulter besch?ftigte.
"Oh Ihr seid wach! Sehr gut, sehr gut...k?nnt ihr sprechen?"
Syleeth's Zunge klebte an ihrem Gaumen. Sie kam sich vor wie eine Kaulquappe, als sie nach Wasser fragen wollte. Doch Meron war ein guter Krankenpfleger und reichte ihr von selbst einen Becher Wasser. Jeder Schluck jagte Schmerzwellen durch ihren geschunden K?rper, trotzdem trank sie gierig. "Wie steht es um den Kampf, guter Meron? Wen z?hlen wir noch unter den Lebenden?"
"Meister Kortrim hat wieder die Macht im Kastell, so wie es sich geh?rt. Auf unserer Seite gibt es wenige Tote, doch viele schwer Verwundete zu beklagen. In der Nachbarkammer liegt Gerol, des Kommandanten Bruder. Seine H?nde sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt. Er stie? mit blo?en H?nden einen Kessel mit brennendem ?l auf die Kletterer, nachdem der Hebel brach..." Mit Ungeduld wartete sie, dass der Ritter auf den Verbleib der beiden Paladine zu sprechen kam. Ich habe ungenau gefragt, entsprechend lang ist die Antwort... Ein Stocken seinerseits lie? sie wieder hellh?rig werden. "...?hm...die beiden Herren, sie sind verschwunden."
"Das Portal"
Er nickte schweigend.


"H?rt auf mit dem Gezerre, er bewegt sich nicht ? wie man Euch schon zuvor gesagt hat." Mit schmerz- und zornerf?llten Gesicht biss sie die Z?hne zusammen.
"Schneidet auch die verdammte Eisenspitze noch ab und verschwindet!"
"Aber, MyLady..."
"Verschwindet!"
"...wenn wir den Schaft nicht herausziehen k?nnen, m?ssen wir ihn herausschneiden."
"Raus hier!!!" Zusammen mit ihrem Schrei schleuderte sie dem Heiler auch ihren h?lzernen Trinkbecher entgegen. Nachdem er aus ihrem Blickfeld verschwunden war, bat sie Meron abermals die Spitze abzuschneiden sowie ihr ausgiebig zu Essen und einen weiteren seiner Tr?nke "nach Hausrezept" zu bringen. "Er ist nicht stark genug euch zu heilen." Dennoch tat er wie sie w?nschte.
Als er wiederkam vermischte er den Heiltrank mit zus?tzlichem Wasser und dem Gem?seeintopf zu einer farblosen Suppe und fl?sste ihn ihr ein. Danach f?tterte er sie etwas mit frischem Obst, Weichk?se und frischem Brot, bis sie ihn verabschiedete. "Bestellt Kortrim bitte, er solle einen Bericht f?r den Orden der Viere verfassen und siegeln, aber noch nicht entsenden.
Ach, und Meron, ich werde lange schlafen, sorgt daf?r, dass ich ungest?rt bleibe."

M?hselig hiefte sich die Elfe mithilfe eines Stuhls von ihrem Krankenlager hoch und schleppte sich langsam, den Stuhl vor sich herschiebend, zu dem Spiegel. Ihre Kleidung war mit einer Schere aufgeschnitten worden, um die Wunde freizulegen. Sie zerrte etwas an dem losen ?rmel und legte den Blick auf die ganze Schulter frei. Der Bolzen musste in der Tat ihr linkes Schulterblatt mehrfach zersplittert haben. Ob auch andere Knochen gebrochen waren, konnte sie nicht erkennen. Doch stellte sie mit Zufriedenheit fest, dass die verschlungenen T?towierungen auf ihrem Schulterblatt nicht durch die Verwundung besch?digt wurden. Es waren zwei ineinander ?bergehende Webzirkel - einer blau, einer gr?n.
Der Weg zur?ck zum Bett erschien ihr bedeutend l?nger als zuvor. Ersch?pft lie? sie sich auf die Kante fallen, doch war sie noch nicht bereit sich wieder nieder zubetten und Ruhe zu g?nnen. Sie rutschte ein wenig hin und her, um besser zu sitzen, faltete ungeschickt die H?nde im Scho? zusammen, schloss konzentriert die Augen und begann eine Melodie zu summen. Immer lauter lies sie das sanfte, an gesch?ftige Bienen erinnernde, Brummen werden. Schlie?lich ?ffnete sie die Lippen und entlie? statt des Summens einen klangvollen Singsang. Die Laute sprudelten und glucksten aus ihrer Kehle empor, als w?re es ein aus seiner Quelle springender Waldbach. W?hrend ihr Lied sich den Lauten der Natur folgend ver?nderte, f?hlte sie wie sich ein wohlig warmes Prickeln, ausgehend von den Malen an ihrer Schulter, in ihrem K?rper ausbreitete. W?re jemand zur T?r herein getreten, er h?tte durch das Spiegelbild beobachten k?nnen, wie die Zentren der beiden Webkreis mit einem goldenen Schimmer zu gl?hen begannen. Schnell verfolgte das Gl?hen die verschlungenen gezeichneten Bahnen, bis es sich in den ?berg?ngen traf, orange verf?rbte und zur Seite ausbrach. Einer unsichtbaren, nicht vorgezeichneten Bahn, folgend wuchs es dort, von au?en nach innen, zu einem weiteren Webzirkel zusammen. Zusammen bildeten sie ein, auf gr?ner Spitze ruhendes, Dreieck.
Der Elfen Lied sprang ?ber in ein leises, abwechslungsreiches Pfeifen, bis ihr ganzer K?rper von einem zarten goldenen Schimmer bedeckt war, von dem sich die Webzirkel in kr?ftigem Gl?hen abhoben. Auch die Reste des Bolzen waren von dem Schimmer ?berzogen, dort schien er sich jedoch zunehmend r?tlich zu verf?rben. Je d?nkler der Ton wurde, desto kleiner schien das Holzst?ck zu werden. Die Elfe hatte den Mund wieder etwas geschlossen und so entwichen ihr nur mehr sanfte, zwischen Zischen und Rauschen, unentschiedene T?ne. Ob Ihr Lied mit dem Wind oder rauschenden Bl?ttern enden sollte, w?re nicht klar zu erkennen gewesen. Immer undeutlicher wurden ihre T?ne, sie schwankte leicht hin und her, bis sie schlie?lich v?llig ausgelaugt nach hinten fiel. Die Beine noch immer aus dem Bett h?ngend, schlief sie ein.


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21.05.2006, 11:41 Syleeth ist offline   Profil von Syleeth Füge Syleeth deiner Freunde-Liste hinzu
Jagon
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Brennen. Ertrinken. Zerrissen und zugleich zerquetscht werden. F?r einen kurzen Moment tobten all diese Emotionen und noch mehr in ihm. Jagon f?hlte eine Art von Widerstand, als ob er in eine riesige Schafsblase gest?rzt w?re die widerwillig unter seinem Gewicht nachgab, sich nach unten w?lbte und schlie?lich ? zerplatzte. Urpl?tzlich war es vorbei mit dem Fall. Statt dessen schien sich die ganze Welt pl?tzlich um 45 Grad gedreht zu haben; wo eben noch unten war war pl?tzlich vorne. Selbst wenn er darauf vorbereitet gewesen w?re w?re es ihm nicht gelungen auf den Beinen zu bleiben. So aber machte er einen ungl?cklichen Schritt nach vorne in dem vergeblichen Versuch sein Gleichgewicht zu wahren, stolperte und schlug der L?nge nach hin. Bunte Lichter blitzten vor Jagons geschlossen Augen auf, und es dauerte drei, vier Sekunden bis er die Leichte Benommenheit abgesch?ttelt hatte die sich seiner bem?chtigen wollte. Schlie?lich gelang es ihm die Augen zu ?ffnen und in die ? Morgen?-sonne zu blinzeln. Ein warmer Windhauch umwehte sein Gesicht, und erst jetzt bemerkte der Paladin dass er eigentlich vergleichsweise weich gefallen war. Hohes Gras, das sich unter seinen Fingern so dicht wie Moos anf?hlte hatte seinem Sturz die ?rgste Kraft genommen.

Es folgten noch zwei, drei Sekunden der Irritation, dann durchzuckte ihn die Erinnerung an Decado und Durgan, und der Paladin richtete sich ruckartig auf.
Genau im falschen Moment wie sich herausstellte, denn aus der ?ffnung kam ein silbern glitzerndes Ding angeflogen ? horizontal, wohlgemerkt, obwohl es eigentlich genau wie Jagon vertikal hineingefallen sein musste ? und landete zielsicher in seiner Magengrube. Trotz der Kettenr?stung konnte der Paladin ein dumpfes Ausatmen nicht unterdr?cken.
Mit einem Fluch auf den Lippen wollte Jagon das vermaledeite Ding in einem Impuls von sich schleudern wie eine Katze die ?berm?tig ihr Herrchen angesprungen hatte; dann besann er sich aber und steckte das Ding in eine der beiden Taschen seines Ornats. Wenig grazil ? aber was wollte man in einer Kettenr?stung auch anderes erwarten? ? rollte er sich herum, stemmte sich auf allen Vieren in die H?he und riskierte einen ersten richtigen Blick auf seine Umgebung.

Mit vielem hatte er gerechnet hinter dem Portal das Durgan, jene furchterregende Kreatur ge?ffnet hatte, aber nicht mit einem wahren Paradies. Eine sanfte H?gellandschaft erstreckte sich vor ihm in drei Richtungen bis zum Horizont. Am Himmel kreisten Schw?rme bunter V?gel, und die Luft war warm ohne dabei jedoch schw?l zu wirken.
Schuldbewusst ob der Tatsache dass er sich einen Moment lang von der Sch?nheit der Umgebung hatte ablenken lassen hielt der Paladin nach seinem Freund Ausschau, entdeckte jedoch weder von ihm noch von Durgan irgendwo eine Spur. Sein Blick irrte wie von selbst zur?ck zu dem ?Riss?, und ein nicht unbetr?chtlicher Teil von ihm hoffte darauf dass sich Syleeths filigrane Gestalt dort materialisieren w?rde, doch er wurde entt?uscht. Das Portal war verschlossen. Er war allein. Allein in fremder Umgebung, ausger?stet nur mit dem was er am Leibe trug, umgeben wom?glich von Horden von Feinden. Ein Sto?seufzer entrang sich seiner Kehle. ?G?tige Vitama, ich h?tte Bauer bleiben sollen??


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Syleeth
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Meron war nicht von ihrer Seite gewichen, nachdem er sie kurz vor dem Mittag quer ?ber das Bett gestreckt fand. Staunend hatte er die makellose Haut untersucht, wo nur wenige Stunden vorher noch Wunden geklafft hatten. Die Elfe schlief bis in die Nacht hinein.
Als sie erwachte, war ihr f?rsorglicher W?chter allerdings selbst eingenickt. Mit seltsam ungeschickten, irgendwie abgehackten, Bewegungen verlie? sie ihr Bett und schlich, darauf bedacht den Schlafenden nicht zu wecken, aus dem Raum.

***

Mit entsetztem Blick sprang der Kommandant von seinem Stuhl auf und n?herte sich schnellen Schrittes der Elfe, kaum dass sie sein Zimmer betreten hatte. Sie ist so unglaublich blass.... Ebenso tief, wie in seinen Augen sichtbar, mischte sich die Besorgnis in seine Stimme: "Ist Euch nicht gut? Nat?rlich. Ihr solltet bestimmt noch nicht auf den Beinen sein! Wo ist Meron?"
Er zwang sie in einen Stuhl und reichte ihr ein Glas Wasser, in das er Zucker schaufelte. Abw?hrend fuhr sie mit einer Hand dazwischen.
"Ihr seid unh...?hm... ungemein bleich. Nicht dass ihr bei Eurer Bettflucht ohnm?chtig werdet."
"Mir fehlt wohl etwas Blut." Scherzhaft fletschte sie die Z?hne. F?r einen Wimpernschlag blitzte sonnige Fr?hlichkeit aus ihren gr?nen Augen, dann war alles an ihr wieder ernst.
"Habt Ihr den Bericht verfasst und wie ich bat noch nicht entsendet? Ich werde Euer Bote sein. Vielleicht konnten einige Pferde gerettet werden? Ich brauche ein ausdauerndes, gutes Tier f?r den Ritt nach Roheha-"
"Ihr glaubt doch nicht ernsthaft, ich lie?e Euch weiter von Eurer Bettstatt als bis hierher, bevor ihr nicht v?llig genesen seid!"
"Ic-"
"Nahnah, seht in einen Spiegel und dann behauptet noch einmal es w?rde Euch an nichts fehlen."
"Mir ist es gleich, ob Ihr mir ein Pferd gebt, um nach Rohehafen zu kommen oder ob ich mit Eurem Schreiben schneller im Tempel Einlass finde. Ich werde beides tun und Euer Kastell, sowie Tiefenbach noch heute Nacht verlassen. Euer Besch?tzerinstinkt ehrt Euch, doch solltet Ihr meinen Willen nicht untersch?tzen." Es war ein k?hler Blick mit dem er sie bema?. Doch der Elfe schien sie k?nne auch etwas Ungeduld darin lesen, das ?berraschte sie. "Auch wenn ihr mir die beiden Bitten nicht gew?hren wollt, so habt Ihr vielleicht noch den Willen f?r eine kr?ftige Mahlzeit."
"Endlich, ein vern?nftiger Vorschlag zu guter Letzt. Weckt Meron, er wird Euch versorgen."
Was f?r ein flackerndes Temperament unter einer so still scheinenden Oberfl?che... Das Schauspiel an Dringlichkeit, das sie ihm geliefert hatte am?sierte Nerol auf ber?hrende Weise. Ach was, sie verh?lt sich wie ein kleines Kind, das Abenteurer spielt...unverw?stlich und unsterblich solange das Ziel gut und hehr erscheint. Das Ideal des wahren Helden. ? fegte der n?chste Gedanke den vorigen weg. Dieser gefiel ihm besser und so verfolgte er ihn: Sie wird f?r eine ihres Volkes noch relativ jung sein. Deswegen finden sie alle noch lieblich statt arrogant. Danach waren seine Gedanken lange still, vergessen beim Beobachten des Kerzenflackerns, bis er sich entschied dem Charme unsterblicher Lieblichkeit ebenfalls zu erliegen und der Elfe ihren Willen zu lassen.

***
Der Versuch im Tempel der Viere bis zu einem der Bewahrer vorzudringen scheiterte. Das hatte sie erwartet, aber nicht ihn. Der schmierige Speichellecker Tanos fing sie fr?hzeitig ab. Bekundete er w?rde sich, um ihre weiteren Belange k?mmern, siegelte ihr den Empfang ab und verwies sie kalten Blickes herrisch des Tempels.
einf?ltiger Diener mehrerer Herren im Weltlichen, als ob man sich mit der Wahl der Viere nicht schon genug M?chten verpflichtet... Sie sa? nun schon seit knapp einer Stunde in dem dunklen Quartier von Tanos. Er war der f?hrende Anw?rter auf die vierte, unbesetzte Bewahrerposition. Auch wenn er dieses ehrgeizige Ziel bisher nicht verwirklichen konnte, beschied der Weg dorthin doch gewisse Annehmlichkeit, wie etwa ein wenig Privatsph?re. Ein im Ordensleben ?beraus seltener Luxus. Mit so viel Umsicht war die F?hrungs-Ordnung gedacht und mit ebenso schwerwiegender Blindheit wollen die geistigen Erben sie besetzten...es mutet wie ein Witz an.

Der Riegel klickte leise beim ?ffnen. Schier gleichzeitig und lautlos sank die Elfe auf den Boden und rollte unter die Pritsche. Es war weit nach dem Abendgebet. er verst??t sicher gegen eine Hausregel, dass er sich noch nicht l?ngst zur Ruhe gebettet hat...
Sein sp?tes Eintreffen spielte der Elfe in jedem Fall in die H?nde. Der Paladin legte ohne eine Kerze anzustecken seine Kleidung ab und legte sich nieder. Die Elfe hingegen musste sich auf die Zunge bei?en, um nicht laut zu Lachen anzufangen.
Schnell verfiel Tanos in ein langatmiges Schnarchen.
Sein inbr?nstiges S?gen erstickte in einem Knebel. Sein K?rper wollte sich aufb?umen, der Gefahr entkommen. Doch sein Verstand musste feststellen, dass die bedr?ckenden Angstzust?nde seines Traumes auch im Wachen vorhanden waren. Er konnte sich nicht bewegen. Seine Hand- und Fu?gelenke waren fest an die Pritsche gebunden und seinen Mund verstopfte ein Lappen, den er nicht auszuspucken vermochte. Neben sich sp?rte er mehr eine Person, als dass er sie im Dunklen sah. Er versuchte abermals vergeblich auszuweichen und gegen die Fesseln anzuk?mpfen, als diese sich ?ber ihn beugte.
Erschreckt kniff er die Augen zusammen und warf den Kopf wild von Seite zu Seite, als es knapp vor seinen Augen grell aufblitzte. Syleeth hatte ein Schwefelholz entz?ndet und steckte damit die n?chste Kerze an. "Erkennt Ihr mich denn nicht mehr Tanos?"
"Wie lange ist es her? Ein Jahr? Vielleicht zwei? Ihr seht noch nicht grauer aus...Ich denke da kann man schon das eine oder andere Gesicht vergessen..." W?hrend sie sanft zu ihm sprach, zog sie einen Lederschlauch unter dem Bett hervor und lie? seinen Inhalt vorsichtig auf den Lappen in Tanos' Mund tr?ufeln. Schnell saugte sich das Gewebe voll und verf?rbte sich in einem blassen Rot. Immer wieder wollte er durch pl?tzliche Bewegungen mit dem Kopf ausbrechen, doch sie dr?ckte fest die andere Handfl?che auf seine Stirn, stemmte sich beinahe auf seinen Kopf, sodass er schlie?lich ruhig wurde." Wobei meinem Gesicht habt Ihr ja nie sonderlich viel Aufmerksamkeit geschenkt. Immer nur habt ihr die Zeichnungen meines R?ckens studiert. Am liebsten h?ttet ihr mir die Haut abgezogen und aufgespannt, nicht wahr? Und was hat es Euch gebracht? Keine Antworten, nur Fragen und die Kraft des Rings bleibt Euch ebenso versagt. Weil Ihr nur wissen wollt, aber nicht bereit seid auch zu verstehen. Das einfache Volk hat durchaus recht mit der Weisheit Wissen ist Macht. Doch gerade Ihr vorgeblichen Weisen verm?gt es nicht im richtigen Kontext zu sehen." Sie plauderte noch eine Weile derart vor sich hin und streute geh?uft ein aufmunterndes "Trink, Trink. ja, gut so" ein.
Schlie?lich war sie mit der eingefl??ten Menge zufrieden. Sanft legte sie ihm einen ausgestreckten Finger ?ber die, durch den Lappen gespreizten, Lippen. "Ich werde Dir jetzt den Knebel herausnehmen und Dir einige Fragen stellen. Du wirst sie ausf?hrlich beantworten. Du kannst nat?rlich auch Schreien oder es zumindest versuchen. Doch Du wirst Dich damit nur ersch?pfen. Der Trank hat eine bet?ubende Wirkung...erst auf den Hals. Er f?hlt sich an, als w?rst Du heiser. Dann ? nun, ja das kommt zu gegebener Zeit."
Nat?rlich versuchte Tanos so laut zu schreien, wie er konnte. Es scheint nur die nat?rliche Reaktion an einem Ort zu sein, an dem so etwas eigentlich nicht passieren durfte. In jedem er benachbarten R?ume schlief immerhin einer seiner Ordensbr?der! Doch wie die Elfe ihm vorher beschied, seine Stimme versagte. Die wenigen Laute, die er akustisch hervorbrachte ?berschlugen sich und verebbten in einem Kr?chzen.
Zufrieden und mit einem sprechenden sagte ich es nicht L?cheln setzte sie sich auf die Bettkante. "Wohlgemerkt ich will alles h?ren, was Du elender kleiner Wurm alles wei?t. Beginnen wir mit etwas leichtem ? einem Namen: Sho'kanam?" Mit einem aufmerksamen Gesichtsausdruck und hochgezogener Braue blickte sie ihn k?hl an. Trotz v?lliger physischer Ausgeliefertheit, war er stur und stolz. So erwiderte er entschlossen, mit fest auf einander gepressten Z?hnen, ihren Blick.
"Wie w?re es mit einem anderen Namen? Bewahrer Escalimah. Was ist mit ihm geschehen? Du warst zu hektisch, als Du mir Dein Gegensiegel gabst. Das Gemeinsiegel des Ordens h?ngt an Deinem G?rtel. Doch Du hattest schon vorher mit der Kette um Deinen Hals gespielt und dann mit deren Anh?nger gesiegelt. Bist Du wirklich so ein Einfaltspinsel zu glauben, dass irgendjemand, der schon zu vor mit dem Orden zu tu hatte, nicht das Siegel des verschollenen Bewahrers erkennt?" Sie sp?rte das Zusammenzucken von Tanos' K?rper doch zum Reden war er noch immer nicht bereit. Sie seufzte: "Tanos, wenn mir die Fragen ausgehen, beginne ich wieder von vorne und es wird immer unerfreulicher werden. Wo ist mein Ring? Jener Ring, der auf dem Empfang damals ob seines Musters, so intensiv Deine Aufmerksamkeit auf sich zog..." Ihr war v?llig klar, dass er ihr wieder nicht antworten w?rde. Doch seine Augen und auch sein Kopf zuckten leicht zur Seite in Richtung Wand. "Du hast ihn doch wohl nicht in einem staubigen Loch versteckt?", fragte sie ihn, w?hrend sie mit den Fingerkn?cheln die Mauersteine abklopfte. Schlie?lich entdeckte sie, nicht ein Geheimversteck, sondern seine beringten Finger. Ihren Ring trug er am kleinen Finger, die ?brigen waren schlicht zu dick f?r das Schmuckst?ck.
Vergeblich zerrte sie an dem Kleinod und massierte die schwulstigen Finger, um den Ring herunter zu bekommen. "Du willst mir wohl alles verw?hren?" Mit einem weiteren Seufzen fragte sie, ob er zu irgendeiner der vorangegangenen Fragen noch etwas hinzuf?gen wolle.
Nach einem kurzen Blickduell zog sie ein Messer aus dem G?rtel und n?herte sich damit seiner Hand. Tanos begann wieder wild zu Zucken und stie? leise, kr?chzende Laute aus. Pl?tzlich erstarben sowohl Bewegungen als auch Kr?chzen. Vermutlich eine Schockreaktion darauf wie er ungl?ubig beobachtete, wie das Messer unterhalb des Rings in seinen Finger schnitt, sich etwas mit dem Gelenksst?ck abm?hte und schlie?lich Finger und Ring von seiner Hand trennte, ohne dass er dabei irgendetwas gesp?rt h?tte.
"Ach, ich glaube dort hab ich vorhin abgebrochen: das Gift bet?ubt nicht nur den Rachenraum, sondern allm?hlich alle Nerven des K?rpers. Zudem verd?nnt es das Blut...hm, mit so einer Wunde kann das gef?hrlich werden, wenn die Blutung nicht gestillt wird."
Mit ausdrucksloser Mimik entfernte sie schlie?lich den Ring von Tanos' Finger, wischte ihn am Leintuch ab und steckte ihn sich selbst an.
"Wollen wir wieder bei der ersten Frage beginnen?"


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31.05.2006, 00:30 Syleeth ist offline   Profil von Syleeth Füge Syleeth deiner Freunde-Liste hinzu
Jagon
Tr?ger




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Entweder verlief die Zeit nicht gleich wie dort wo er herkam, oder die Reise hatte in Wahrheit weit l?nger gedauert als sie ihm vorkam, oder aber der Ort an dem das Loch ihn abgesetzt hatte war einfach nur sehr weit entfernt von Siebenwind. Gleichg?ltig was davon nun zutraf, nach nur zwei Stunden Fu?marsch brach bereits die Nacht ?ber die paradiesische Landschaft herein durch die Jagon sich bewegte. Eher willk?rlich hatte der Paladin sich entschlossen in Richtung des Gebirges im Osten zu wandern, welches den einzigen wirklichen Bezugspunkt in der weiten Ebene darstellte. Vielleicht konnte er dort eine Siedlung finden; auf jeden Fall aber w?rde er von weiter oben einen besseren ?berblick ?ber die Umgebung haben.

Als die Schatten der vereinzelt herumstehenden B?ume l?nger zu werden begannen sah sich Jagon nach einem geeigneten Rastplatz um. Zuerst hatte er mit dem Gedanken gespielt die Nacht einfach durchzumarschieren, aber schlie?lich hatte der logische Teil seines Verstandes ?ber den emotionalen Teil gesiegt. Es brachte Decado rein gar nichts wenn sein Retter ausblieb weil er nachts gestolpert war und sich den Hals gebrochen hatte, oder sonstigen unbekannten Gefahren erlag. Ganz zu schweigen davon dass ein ?berm?deter K?mpfer nun mal ein schlechter K?mpfer war.

Nachdem er noch gut eine Stunde weitermarschiert war und dabei von Zeit zu Zeit trockene Zweige und etwas abgestorbenes Gras aufgelesen hatte errichte Jagon sein provisorisches Nachtlager an der windabgewandten Seite einer uralten Ulme. Wobei ?Lager? nat?rlich etwas zu hoch gegriffen war wie er s?uerlich bemerkte, schlie?lich besa? er rein gar nichts au?er seinem Schwert, dem Kettenpanzer, dem zugeh?rigen Ornat des Ordens und einem Bellum-Amulett das er um den Hals trug. Alles andere ? Papier, Feuersteine, Dokumente, der Beutel mit den Dukaten, selbst das selten verwendete Rasiermesser und der Pinsel aus Dachshaar war in der Burg der Ritter zur?ckgeblieben.

Mit dem Seufzen eines Mannes der weit ?lter an Erfahrung als an Jahren war sank der Paladin mit dem R?cken an der Ulme hinab, lehnte sich an sie und schloss eine Weile einfach nur die Augen. Nach den Strapazen der letzten Tage tat es gut einfach nur in sich selbst hineinzuh?ren, sich auf die zahlreichen kleinen und gro?en Schrammen an seinem K?rper zu konzentrieren und ganz in der Gewissheit aufzugehen dass er am Leben war. Vitama sei Dank.

Als der Schlaf ihn zu ?bermannen drohte sch?ttelte er sich, zwang sich die Augen zu ?ffnen und machte sich daran ein Feuer zu entz?nden. Es gab Mittel und Wege, mit denen ein geschickter Feuermacher g?nzlich ohne Brand?l oder Feuersteine ein flackerndes Feuerchen entz?nden konnte.
Ungl?cklicherweise geh?rte Jagon nicht zu dieser Sorte, sodass er nach einiger Zeit erfolglosen Aneinanderreibens kleinerer und gr??erer St?ckchen entnervt das Handtuch warf. Kurz spielte er sogar mit dem Gedanken die ihm innewohnende Kraft zu benutzen um ein Feuer zu entfachen ? ?hnlich wie Vitama den Paladinen die Kraft der Heilung zukommen lie? gew?hrte Morsan mitunter hilfreiche Einwirkungen auf die Naturgesetze ? doch schlie?lich kam er zu der Einsicht dass es unangemessen war die G?tter um etwas so eigenn?tziges wie ein warmes Feuerchen anzuflehen. Zudem war die Nacht auch nicht wirklich kalt, sondern h?chstes ein klein wenig zu k?hl um noch angenehm zu sein, aber nichts was sich nicht aushalten lie?.

Als er sein Ornat ?ber den Kopf streifte, um aus dem zerschlissenen und mittlerweile recht armselig wirkenden Fetzen Stoff ein provisorisches Kissen, oder doch zumindest eine Decke zu machen, fiel der Gegenstand heraus den er zuvor am ?Loch? wie er es bei sich nannte eingesteckt hatte. Staunend ?ber die Kunstfertigkeit mit der das Kleinod geschmiedet war setzte er sich wieder an seinen Platz unter der Ulmer und hielt den Anh?nger gegen das erste Mondlicht. Es war ein verwirrendes Muster aus ineinander verschlungenen Symbolen. Er musste auch nicht lange ?berlegen wo er es schon einmal gesehen hatte: Wie wohl bei jedem Mann gleich welcher Rasse und egal wie heilig unvermeidlich hatten auch seine Augen sich bereits einmal in den Ausschnitt der Elfe Syleeth verirrt, und dabei ? neben anderen h?chst interessanten Dingen ? auch den Anh?nger erblickt.

Gedankenverloren strich er ?ber die glatte silberne Oberfl?che. Dann, einem pl?tzlichen Impuls folgend, legte er Syleeths Kette beiseite und holte sein eigenes Amulett hervor. Es war eine uralte M?nze (zumindest vermutete er das), die auf einer Seite einen b?rtigen K?nig und auf der anderen Seite einen Falken - eines von Bellums heiligen Tieren ? darstellte. Es gab auch verschiedene Inschriften, doch obwohl er die Buchstaben kannte war ihm die Sprache doch unbekannt. Ein wenig erinnerte es ihn an das Vandrische, aber wenn es sich wirklich um Vandria handelte musste es eine uralte Dialektform sein. Die M?nze war ein Gl?cksbringer den sein Gro?vater ihm zum Abschied mitgegeben hatte als Jagon zusammen mit seinem sp?teren Lehrmeister, dem Bewahrer Escalimah zum Tempel der Viereinigkeit aufgebrochen war um seine Ausbildung zum Paladin der Viere zu beginnen.

Bei dem Gedanken an den v?terlichen Freund stahl sich ein L?cheln auf Jagons Gesicht. Von ihm hatte er nahezu alles gelernt was es ?ber den Kampf mit dem Schwert und zu Pferde zu wissen gab, aber Meister Escalimah hatte mindestens ebensoviel Wert auf Literatur und historischen Unterricht gelegt. ?berhaupt war die Vergangenheit und die Geschichte des Ordens eines der Steckenpferde des Bewahrers gewesen. Vielleicht, ?berlegte Jagon, h?tte er es damals schon ahnen m?ssen dass Escalimah nicht f?r immer im Tempel bleiben w?rde.
F?r einen normalen Paladin und Diener der Viere war es nichts ungew?hnliches f?r einige Zeit ? manchmal sogar f?r Jahre oder gar Jahrzehnte ? den Tempel zu verlassen und das Land zu bereisen. Die Paladine der Viereinigkeit waren in ganz Galadon gern gelittene G?ste, und vor allem auf dem Land auch als Streitschlichter gefragt.
Auch die Bewahrer zogen von Zeit zu Zeit in die Welt hinaus, doch selten l?nger als einige Wochen. Umso gr??er war die Aufregung als Escalimah eines Tages verk?ndet hatte sich auf eine Reise ungekl?rter Dauer zu begeben, um die verschollene Stadt Sho?kanam zu finden.

Jagon erinnerte sich noch gut daran was f?r Turbulenzen sein Meister damit ausgel?st hatte. Mit Anith Alar, einem Wei?magier im Range eines Bewahrers hatte Escalimah sogar einen lautstarken Streit gehabt der sich bis in die untersten R?nge des Ordens herumsprach.

Im Grunde genommen konnte Jagon die Aufregung sogar verstehen. Anders als Decado glaubte er selbst nicht an die mythologische Stadt Sho?kanam, jenem Hort der Magie und Wunder, aus dem der Legende nach die Wurzeln des Paladinordens entsprangen. Es war gelehrte Meinung dass die Geschichte von Sho?kanam metaphorisch verstanden werden musste und niemals real existiert hatte.
Meister Escalimah aber war anderer Ansicht gewesen, und so hatte er sich eines Fr?hlingsmorgens auf den Weg gemacht. Jagon h?tte ihn gerne begleitet, aber der Meister hatte es nicht zugelassen. ?Du bist noch nicht so weit. Weder vom Stand deiner Ausbildung her, noch vom Glauben an die heilige Stadt.? Damals hatte der junge Paladin schwer schlucken m?ssen, aber sp?ter sah er ein dass Escalimah Recht hatte. Auf dieser Welt gab es zu viele Gefahren als dass der Bewahrer es sich h?tte leisten k?nnen sich mit einem halbausgebildeten galadonischen Bauernl?mmeln herumzuplagen.

Das Ganze war nun drei Jahre her, und seit zweieinhalb Jahren hatte er keine Nachricht mehr ?ber den Verbleib Escalimahs erhalten. In weiteren zwei Jahren w?rden die Bewahrer des Ordens zusammentreten und ihn f?r tot erkl?ren m?ssen, um einen Nachfolger w?hlen zu k?nnen. Gerne h?tte Jagon gewusst ob sein Mentor noch am Leben war oder nicht.
Sein Blick irrte hinauf zu den Sternen, die zwischen den Bl?ttern der Ulme hindurchschimmerten. Sah Escalimah in eben dieser Nacht zu demselben Himmel hinauf?


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09.06.2006, 01:56 Jagon ist offline   Profil von Jagon Füge Jagon deiner Freunde-Liste hinzu Email an Jagon senden Füge Jagon in deine Contact-Liste ein
Syleeth
Staniz




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Das Gef?hl nicht allein zu sein, lie? Jagon hochschrecken. W?hrend er sich hastig umsah, fiel sein Blick auf das kleine H?ufchen Feuerholz. Der Mond verschwand hinter einer Wolke, viel h?tte er jetzt um ein wenig Glut, etwas Licht, gegeben. Glaubte er doch in den letzten Strahlen schimmernden Mondlichts einen schlanken Schatten auf der anderen Seite des Holzh?ufchens ausgemacht zu haben. Seine Hand fuhr zum Schwert, w?hrend dort wirklich ein Schatten feste Gestalt annahm.
"Ich wollte Dich nicht erschrecken!" Augenblicklich lie? seine Hand vom Knauf ab. Auch die Wolke war am Mond vor?ber, der nun die vertrauten Z?ge der Schattengestalt in sanftes Licht tauchte. Im Moment darauf schoss eine Flamme aus dem zusammengetragenen Feuerholz, die wuchs und sich als z?ngelnde Lohe in den Himmel fra?. Hinter ihr verschwanden, v?llig von Hitze und Licht verschluckt, die Umrisse Syleeth's.
Jagon wich zur?ck. Seine linke Wange gl?hte und es stank nach verbranntem Haar. Instinktiv wollte er den Arm hochrei?en, um sich zu sch?tzen, doch er konnte ihn nicht bewegen.

Mit einer ruckartigen Bewegung setzte er sich auf und war endlich wirklich wach. Sein linker Arm stach und kribbelte wild, ganz als ob sich eine Kolonie Horntelnissen unter seinem Hemd eingenistet h?tte, w?hrend er sein Gesicht betastete. Der ganze Arm war eingeschlafen und taub. Seine Wange f?hlte sich warm an, war aber unverletzt. ein traum Das Feuerholz lag feucht als elendes H?ufchen zusammen und er war v?llig allein unter der Ulme. Tare lie? noch nicht einmal den zartesten Lichtstreifen ?ber den Horizont kriechen, dennoch schien es ihm deutlich heller und w?rmer. Es dauerte etwas bis ihm bewusst wurde, dass die zunehmende Helligkeit und W?rme aus seinem zusammengekn?llten Ornat hervorsickerte. Als er das zerschlissene Kleidungsst?ck leicht anstie?, fiel Syleeth's Schmuckst?ck heraus. Seine Wange hatte ziemlich genau ?ber der Tasche mit dem Anh?nger gelegen und die erwachende Magie musste ihn wohl so unsanft geweckt haben. Verdutzt blickte er auf das nun in verschiedenen Farbt?nen leuchtende Amulett. Er starrte ziemlich lange auf das langsam wechselnde und hypnotisch pulsierende Farbspiel, schlie?lich wusste er weder ob und wie er es aktiviert hatte noch was er jetzt damit tun sollte. Bis neben ihm ein schwarzer Blitz durch die Luft zuckte und ihn aus seiner Gedankenverlorenheit riss. was ist das alles f?r ein spuk? Etwa f?nf Schritt entfernt klaffte ein dunkler Riss senkrecht in der Luft, verbreiterte sich, ?spie? eine Gestalt aus und verschwand zeitgleich mit dem Erl?schen des Amulettes.

?W?rdest Du bitte die Schwertspitze von meiner Kehle nehmen? ? Danke, ich wollte Dich nicht erschrecken.?

***

Idyllisch und heimelig mutete die Szenerie unter der Ulme nun an. Zusammen mit der Elfe hatten auch Jagons sp?rliche Habseligkeiten, samt den schmerzlich vermissten Feuersteinen, den Weg zu ihm zur?ckgefunden. W?hrend der Paladin sich bem?hte das Fr?hst?ck nicht zu schnell hinunterzuschlingen, erz?hlte ihm Syleeth was es mit Ring und Amulett auf sich hatte:

?Es sind die h?ufigsten Artefakte aus der Zeit vor der Spaltung und sind in beinahe jeder Familie zu finden. Wenn Du den Ring genau betrachtest, dann ist sein Muster das Herz des Anh?ngers. So sind immer zwei Schmuckst?cke miteinander verbunden. Traditionell werden sie immer an die j?ngste Mutter und ihr Kind weitergegeben. Ihre Kr?fte bestehen vornehmlich darin, die r?umliche Distanz zwischen beiden Tr?gern zu ?berwinden. Zumindest werden sie heute in erster Linie so verwendet.? Mit einer z?rtlichen Bewegung zeichnete sie die verschlungenen Linien auf dem Schmuckst?ck nach und l?chelte zynisch. ?Der Werte dieser Kleinode wird ma?los untersch?tzt. Wir k?nnen sie n?mlich nicht mehr herstellen, das Wissen ging uns verloren??
Schmunzelnd unterbrach sie der Paladin: ?Dann ist es ja ein wahres Elfenm?rchen. Hast Du auf Deinem Weg hierher vielleicht herausgefunden wo wir sind??
Wortlos sch?ttelte sie den Kopf. ?Der Magnus,? - sie verzog leicht das Gesicht - ?den ich f?r seine notwendige Hilfe bezahlen musste sprach von ?es ist eben so fern, wie nah?. Er hat sich lauter sehr eigent?mlicher W?rter bedient, die ich noch nie aus einem menschlichen Mund vernommen habe. Sogar daf?r hatte er eine eigene Bezeichnung ?Fachbegriff?. Er sprach auch immer wieder von ?der? Ebene, d?rfte aber keine Landschaft gemeint haben.? Sie zuckte mit den Schultern. ?Aber ich habe auf dem Weg hierher so einiges erlebt. Beispielsweise bin ich einem besonderes skrupellosen Dieb begegnet ? Moment.? Syleeth w?hlte einige Zeit in dem Beutel an ihrer H?fte, bis sie einen kleinen Gegenstand hervor zog und ihn ihrem Freund ?ber das Feuerchen hinweg zuwarf. Mit schnellen Reflexen fing ihn dieser auf. Jagon stand die Neugierde ins Gesicht geschrieben, als er die Finger ?ffnete. Unmittelbar wandelte sich diese jedoch in einen Ausdruck des Schocks. ?Wie?.wo?.? stammelte er, w?hrend sich die mandelf?rmigen Augen der Elfe zu engeren Schlitzen verengten: ?Sagte ich nicht, ich w?re einem Dieb begegnet??


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01.08.2006, 11:18 Syleeth ist offline   Profil von Syleeth Füge Syleeth deiner Freunde-Liste hinzu
Jagon
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?Wei?t du was das ist?? Die Elfe nickte. ?Dann wei?t du auch was es bedeutet?? Ein Schulterzucken. ?Woher hast du ihn?? Kopfsch?tteln. Jagon stie? ein unwilliges Grummeln aus. Er wusste genau dass die Elfe so stur sein konnte wie sie sch?n war ? sturer noch sogar ? aber in diesem Moment musste er sich beherrschen um nicht aufzuspringen und sie solange durchzusch?tteln bis sie den Mund aufmachte. Mit zittrigen Fingern hielt er das kleine Etwas das sie ihm zugeworfen hatte ins Licht. Im Schein des Feuers tanzten Reflexe auf dem Ring und lie?en es scheinen als w?re er aus fl?ssigem Gold.

Tats?chlich war er auch aus Gold. Seine Machart war gelungen; feine Rillen durchzogen ihn und kulminierten an einer Seite des Ringes zu einem kunstvollen Siegel, welches zwei aufeinander zu t?nzelnde Pferde an der Seite und eine Tanne in der Mitte zeigten. Nat?rlich war er kein Vergleich zu der Handwerkskunst mit der Syleeths Ring geschmiedet worden war, trotzdem bestand kein Zweifel: Jagon erkannte den Ring sofort als den Siegelring von Bewahrer Escalimah wieder.
?Davon trennt man sich nicht so einfach? von einem Dieb, hast du gesagt? Wer war er? Und wo h?lt er sich auf??

Die Elfe hob leicht den Kopf und sah ihn an ? sah an ihm vorbei, korrigierte er sich ? und machte eine unbestimmte Geste in die Richtung aus der sie erschienen war. ?Ich weiss warum du das fragst, und zu gegebener Zeit werde ich dich auch aufkl?ren. Aber sollten wir jetzt nicht erst einmal deinen Freund retten??

Schuldbewusst senkte der Paladin den Blick und murmelte etwas Zustimmendes. Decado hatte Vorrang, nat?rlich, aber danach w?rde er einige Antworten verlangen. ?berhaupt war sein Misstrauen in Bezug auf seinen n?chtlichen Besucher noch nicht zur G?nze verschwunden. Vor einigen Jahren, kurz nach seiner Ankunft auf Siebenwind, war er in einem Wald der Insel schoneinmal auf einen Gestaltwandler hereingefallen, und hatte das bitter bereut. Inzwischen war er reicher an Narben, Erfahrung und Misstrauen, und so legte er sich zwar zum Schlafen nieder, tat jedoch nur so als w?re er bereits nach Kurzem entschlummert.

Sie hatten nicht mehr viel geredet nach der Sache mit dem Ring ? eigentlich gar nichts. Noch eine gute Stunde lang lag der Paladin einfach nur da und t?uschte einen gleichm??igen Atemrhythmus vor, w?hrend er darauf lauschte ob die Elfe sich von ihrer Schlafstatt ihm gegen?ber erhob, die samtweiche Haut abstreifte und darunter ein vielarmiges gr?nes Monster zum Vorschein das ihn die ganze Zeit nur get?uscht hatte.
Nichts dergleichen geschah, und im Grunde seines Herzens hatte er es auch nicht f?r m?glich gehalten. Mochte seine Menschenkenntnis auch manchmal versagen; das Gef?hl der Ruhe welches die Gegenwart der Elfe stets in ihm ausl?ste konnte nur das Original erzeugen.
Zuletzt wanderten seine Gedanken noch einmal zu Escalimah, seinem v?terlichen Freund. Mochte er ihn auch nie wieder sehen, Jagon hoffte f?r ihn dass er seine heilige Stadt gefunden hatte.
Und dass er eines Tages zur?ckkehren w?rde.


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03.08.2006, 11:10 Jagon ist offline   Profil von Jagon Füge Jagon deiner Freunde-Liste hinzu Email an Jagon senden Füge Jagon in deine Contact-Liste ein
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