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Gwen
Eroberer



Dabei seit: August 2002
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Beiträge: 63 Mitglied: 31
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"...ich betrachte die Welt vor mir, aber irgendwie betrachte ich sie nicht wirklich, denn im Moment hat sie keine Bedeutung f?r mich, mein Blick verschwimmt, und ich sehe in die Ferne. Irgendwie ist das sehen langsam nicht mehr wichtig. Trotz das ich meine Augen ge?ffnet habe, erkenne ich doch nichts. Die Gef?hle r?cken immer weiter in den Vordergrund, und ich sp?re sie, diese gro?e g?hnende Leere. Panik steigt in mir hoch. Wieder bin ich alleine. Wieder ist keiner da. Mein Verstand sagt mir zwar, dass ihr hier im Raum oder zumindest in der N?he seid, aber dennoch... ich f?hle mich leer, alleine und verlassen. Woher kommt dieses Gef?hl, warum f?hle ich mich so. Es kommt immer wieder - es ist ein st?ndiger unangenehmer Begleiter. Selbst wenn ich meine, dass ich nun endlich gl?cklich bin, so kommt doch stets der Moment, an dem mich dieses grauenhafte Gef?hl bef?llt.
Vor meinen Augen entsteht ein Bild, sehe ich wie ich alleine im Raum stehe und die anderen mich nicht sehen, als ob ich ein Geist w?re. Und als ich dar?ber nachdenke, bemerke ich, dass es wirklich so ist, keiner kennt mich, aber wie sollten sie auch, denn ich selbst kenn mich ja nicht einmal, ich wage es kaum Selbst meine wahren W?nsche in Gedanken zu formulieren.
Woher kommt diese scheu?
Was hindert mich daran mich Selbst zu verstehen?
Ich versuchte mein Leben mit Besch?ftigungen voll zu stopfen, ich versuchte daf?r zu sorgen, dass ich nie Zeit hatte, meine Gedanken frei fliesen zu lassen, denn ich wusste, dass sie dann fr?her oder sp?ter auf dieses Gef?hl treffen.
Warum f?hle ich mich so leer?
Wovor habe ich Angst?
Ich betrachte die Menschen in meiner Umgebung. Wie sie ihrem t?glichen Leben nachgehen. Tag f?r Tag, Stumpfsinnigkeit nach Stumpfsinnigkeit. Was f?r einen Sinn hat das Ganze?
Wof?r bin ich hier?
Was ist meine Aufgabe?
Wo geh?re ich hin?
Ich sehe die Kreuzungen der Wege, sehe wie sich immer wieder die gleichen Geschichten wiederholen, und dennoch wei? ich, dass ihnen nicht entrinnen kann. Pl?tzlich merke ich das ich m?de bin. Sehr m?de, aber ich wage es nicht, meine Augen entg?ltig zu schlie?en.
Aber was habe ich vom Leben?
Ich denke zur?ck, an das was ich in meinem Leben geleistet habe, was ich vollbracht habe, wo ich verfehlt habe.
Und wieder f?hle ich diese Leere. Ich wusste immer, dass ich es in wenigen Minuten wieder vergessen w?rde, und mich wieder meinen t?glichen Aufgaben zu wenden konnte, aber genauso wusste ich, dass dieses Gef?hl ein st?ndiger Begleiter war, meist im Hintergrund doch immer anwesend. Doch nun kann ich keine Aufgaben mehr verrichten und ich bin durch mein Alter gezwungen ?ber diese Dinge nach zu denken. Ich mag dieses Gef?hl nicht, und dennoch kann ich mich im Moment nicht davon losrei?en. Wenn ich es einmal ?berwinden w?rde, dann br?uchte ich nie wieder Angst haben, nie wieder w?rde ich diese Leere sp?ren. Ich k?nnte mich einfach fallen lassen und w?sste genau, dass alles gut ist. Aber so ist diese st?ndige Furcht mit mir.
Ich denke nach ?ber die Elfen- und Menschenkinder. Lange genug habe ich sie beobachtet. Lange genug war ich unter ihnen. Aber dennoch ist es mir noch nicht ganz klar was es bedeutet gl?cklich zu sein. Widerstand regt sich in mir. Aber ich war doch gl?cklich, oder wie sollte ich diese Momente sonst nennen, in denen ich alles vergessen habe und nur noch f?r den Augenblick gelebt habe, kurze Momente ohne Furcht, ohne diese Rastlosigkeit, ohne die Leere. Und doch, f?hle ich, dass dies nicht das Gl?ck ist, nach dem ich immer gesucht habe, aber vielleicht habe ich mich auch get?uscht und ich habe mein ganzes Leben nach dem falschen Gl?ck gesucht. Ich war immer auf der Suche, vielleicht war und ist es immer noch direkt vor meinen Augen und dennoch bin ich zu blind um es zu sehen.
Was ist Liebe?
Ist es das Gef?hl vom Alleinsein, dass einen zu einem anderen f?hren. Um dann gemeinsam die Einsamkeit zu vergessen?
Ist es das Gef?hl vom Gebrauchtwerden, das einen in die Arme eines anderen treibt, um dort die n?tige Best?tigung zu bekommen.
Ist es das Gef?hl dass sich jemand um einen k?mmert, dass einen f?r den anderen Dinge tun l?sst, weil man wei? das man so an dieses Gef?hl herankommt?
Ist die Liebe nur ein Wort hinter dem sich Egoismus und Selbstherrlichkeit sowie Angst vor dem Alleinsein verbirgt, oder gibt es sie wirklich die wahre Liebe?
Was f?r einen Sinn hat das Ganze?
Was ist der Sinn des Lebens?
Ich kann dir nicht helfen mein Kind, du musst selbst herausfinden, was wichtig f?r dich ist, und wie die Antworten auf diese Fragen lauten. Ich habe mein Leben mit einer steten Suche verbracht, und gleichzeitig habe ich mich nicht wirklich getraut diese Fragen zu l?sen, in ihren Kern vorzusto?en, denn dann h?tte ich in den Spiegel sehen m?ssen, mein wahres Gesicht erblicken m?ssen und dazu habe ich nie den Mut aufgebracht. Denn kein furchtbareres Gesicht kann der Mensch erblicken als sein eigenes wahres Gesicht. Aber zugleich gibt es auch nichts sch?neres und befreienderes als endlich den Mut aufgebracht zu haben in den Spiegel zu blicken und sich selbst zu erkennen.
Ich habe Angst, Angst zu sterben und mit mir alleine zu sein. Angst die Wahrheit zu erblicken. Aber noch bleibt mir ein wenig Zeit ...
Verlier nicht nutzlos all die Jahre in denen du vor dir selbst davon l?ufst. Habe den Mut und blicke in den Spiegel."
Nach diesen Worten schloss der alte Mann seine Augen.
Einige Zeit noch sa? seine Enkelin Delara neben dem schlafenden Mann und sann ?ber seine Gedanken nach. W?hrend sie ?berlegte, wer sie selbst war, ging sie in den Garten. Und so in Gedanken versunken ?berkam auch sie diese Leere. Ja, die Leere war auch in ihr - war sie schon immer gewesen. Doch was sollte sie tun? Weder hatte sie denn Mut in den Spiegel zu schauen noch wusste sie einen anderen Rat.
Sie versuchte den Gedanken zu verdr?ngen, wollte sich von der Leere abwenden, aber das Gef?hl wollte nicht weichen. W?hrend sie gefangen in ihren eigenen Gedankenwegen herumirrte kam Kaldor und bat sie um Hilfe bei den Vorbereitungen des Fr?hlingsfestes.
Erleichtert ?ber den Ausweg und die neue Aufgabe folgte sie ihm. Doch die Leere lauerte in ihr geduldig und wartend auf den n?chsten unachtsamen Moment...


04.12.2002, 13:31 Gwen ist offline   Profil von Gwen Füge Gwen deiner Freunde-Liste hinzu Email an Gwen senden
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